Hagen-Mitte. . Gestern wurden 25 neue Gesichter – Ensemblemitglieder, Verwaltungs- und Technikkräfte, Auszubildende sowie Bundesfreiwilligendienstleistende (Bufdis) – auf der Hauptbühne des Theaters begrüßt.

Endlich hebt er sich wieder, der Theatervorhang. Gestern wurden 25 neue Gesichter – Ensemblemitglieder, Verwaltungs- und Technikkräfte, Auszubildende sowie Bundesfreiwilligendienstleistende (Bufdis) – auf der Hauptbühne begrüßt. „Sie werden bald merken, in welch tollem Haus Sie nun engagiert sind. Und dass das Hagener Theater ein gutes Sprungbrett in die weite Welt ist“, hieß Helga Feyer­abend vom Theaterförderverein die neuen Ensemblemitglieder herzlich willkommen.

Keine Exklusiv-Vorstellungen

Natürlich wird auch die in Kürze beginnende Spielzeit wieder unter enormem Sparzwang und strengem Rotstift-Diktat stehen. „Doch trotz allem finanziellen Druck hat Norbert Hilchenbach zugesichert, keine Exklusiv-Vorstellungen für ein gehobenes Publikum, sondern Theater für jedermann zu machen“, lobte Bürgermeister Hans-Dieter Fischer das Versprechen des Intendanten. Und Fischer unterstrich, dass das Stadttheater für das kulturelle Leben in Hagen völlig unverzichtbar sei.

Das Hagener Haus bzw. seine Künstler haben auch in der vergangenen Spielzeit etliche bedeutende Preise eingeheimst, das Hagener Theater ist eine der bestbesuchtesten Bühnen in der Bundesrepublik, das Haus hat im NRW-Vergleich die niedrigste Pro-Kopf-Bezuschussung. Hilchenbach: „Bei uns wird jedes verkaufte Ticket mit 82 Euro städtischerseits bezuschusst. Theater in anderen Städten benötigen eine weit größere finanzielle Unterstützung.“

Großes Auftakt-Fest am 22. August

Die neue Saison wird mit der Veranstaltung „Auftakt“ im und um das Stadttheater herum am Samstag, 22. August, um 15 Uhr eröffnet. Der Eintritt ist frei; es gibt auch eine offene Probe.

Für die erste Premiere „Avenue Q“ – hebt sich am Samstag, 5. September, um 19.30 Uhr der Vorhang.

Aufgrund der desolaten Haushaltslage droht dem gesamten städtischen Kulturbereich und somit auch dem Theater ab 2018 eine weitere Zuschusskürzung um zehn Prozent. Geschäftsführer Michael Fuchs: „Das würde für unser Haus weitere Kürzungen um 1,5 Mio. Euro bedeuten.“ Die Einsparungen von 2010 bis ‘16 (also nach der Umsetzung des 1. Actori-Gutachtens) belaufen sich auf 2,2 Mio. Euro. „Die aktuell diskutierte zehnprozentige Einsparung käme ,on top’“, warnt Fuchs vor diesem Schritt.

Spartenschließung indiskutabel

Vor einer von der Politik immer wieder diskutierten Schließung einer Sparte (z.B. Ballett oder Lutz) warnt der Geschäftsführer vehement: „Selbst wenn wir die Sparte Musiktheater schließen würden – was natürlich einen enormen Einnahmenverlust zur Folge hätte – könnten wir das Sparziel nicht erreichen.“

Doch ging es gestern neben Zahlen zum Glück auch um Nettes am Rande. So freut sich ­Ballettchef ­Ricardo Fernando nicht nur über acht neue Tänzer in seiner insgesamt 14-köpfigen Compagnie, sondern auch über das erste Ehepaar in seinem Team (er und seine Frau Carla Silva bilden die Ausnahme). ­Nikolaos Doede (er stammt aus den USA) und seine koreanische Frau ­Jiwon Kim Doede sind für zwei Spielzeiten in Hagen engagiert.