Hagen. . Die Mitarbeiter der Enervie AG können sich nicht vorstellen, mit den ab Januar verbleibenden Vorständen Wolfgang Struwe und Erik Höhne in Richtung Zukunft zu starten.

  • Belegschaft wünscht sich neuen Vorstand
  • Patt-Situation im Aufsichtsrat
  • Vorstände sollen Konsequenzen ziehen

Die Mitarbeiter der Enervie AG können sich nicht vorstellen, mit den ab Januar verbleibenden Vorständen Wolfgang Struwe und Erik Höhne in Richtung Zukunft zu starten. Im Enervie-Präsidium – hier sitzen die wichtigsten Anteilseigner sowie die Arbeitsnehmervertreter an einem Tisch – zeichnete sich zuletzt eine Patt-Situation ab, als die Diskussion auf das Vertrauen zur Führungscrew kam: Während OB Erik O. Schulz, sein Amtskollege aus Lüdenscheid sowie der Remondis-Vertreter für die Doppelspitze plädierten, folgte SPD-Chef Timo Schisanowski den beiden Arbeitnehmervertretern, die sich für nur noch einen Vorstand, der extern neu zu besetzen sei, aussprachen.

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„Ich möchte der Diskussion im Präsidium und Aufsichtsrat nicht vorgreifen“, meinte am Dienstag Gesamtbetriebsratsvorsitzender Thomas Majewski im Gespräch mit dieser Zeitung, „doch genau diese Vorstellung der Arbeitnehmerseite werden wir in die Gespräche einbringen“. Zur Begründung für diese Haltung formulierte Majewski: „Wenn Mitarbeiter, die für die Situation der Enervie nichts können, Konsequenzen tragen müssen, kann es nicht sein, dass Vorstände, die diese Situation auch mitzuverantworten haben, bleiben.“

Knappe Mehrheit für Rahmenvertrag

Ansonsten sprach sich der Enervie-Aufsichtsrat mit knapper Mehrheit für den Abschluss eines so genannten Restrukturierungsrahmenvertrages aus. Dieser bildet – aufgesetzt auf das Roland-Berger-Gutachten – die Grundlage für die strukturelle und personelle Neuausrichtung der Enervie AG in den nächsten Wochen und Monaten. Zuvor hatte die Stellungnahme des Arbeitnehmer-Beraters und Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Heinz-Josef Bontrup für Diskussionsstoff gesorgt, der erhebliche Bedenken zu dem Berger-Kurs formuliert hat.