Hagen. . Die Enervie AG scheint sich wieder in eine bessere Zukunft zu bewegen. Im ersten Halbjahr 2015 lag die wirtschaftliche Entwicklung deutlich über Plan.

  • Die Enervie AG darf auf bessere Tage hoffen.
  • Die wirtschaftliche Entwicklung im ersten Halbjahr 2015 liegt über Plan
  • CDU will entlassene Kräfte in der Flüchtlingsarbeit einsetzen.

Die taumelnde Enervie AG scheint wieder auf stabilere Füße zu kommen. In der September-Sitzung der Beteiligungskommission informierte Vorstandssprecher Christoph Köther gegenüber der Hagener Politik darüber, dass die wirtschaftliche Entwicklung im ersten Halbjahr 2015 um fast zehn Millionen Euro über Plan gelegen habe.

Liquiditäts-Entwicklung ungünstig

Allerdings sei die Entwicklung der Liquidität deutlich ungünstiger verlaufen. Der Cash-Flow, also der Nettozufluss aus der Geschäftstätigkeit des Energieunternehmens, habe im gleichen Zeitraum nicht ausgereicht, um die notwendigen Investitionen zu decken, so Köther.

Ansonsten sieht der zum Jahreswechsel wieder in den Schoß der für Busse und Bäder zuständigen HVG zurückwechselnde Vorstandssprecher das Unternehmen inzwischen in deutlich ruhigerem Fahrwasser als noch während der Sommermonate. Mit dem Restrukturierungsprogramm, den Patronatserklärungen der größten Anteilseigner über eine Gesamtsumme von fast 60 Millionen Euro sowie dem Banken-Rahmenvertrag sei das Stillhalteabkommen der Kreditgeber, das bis Ende Oktober gilt, auch künftig kaum gefährdet. Ein Risikopotenzial besteht nach den Worten von Köther lediglich für den Fall, dass ungeplante Entwicklungen die Enervie-Führung überraschen. Daraus könne sich sogar ein Kündigungsrecht der Banken ableiten.

Insgesamt geht der Vorstandssprecher davon aus, dass sich auch die vertrauensvolle Beziehung zu den Handels- und Geschäftspartnern der Enervie wieder deutlich verbessert hätte. Zwar habe es angesichts des desaströsen Jahresabschlusses 2014 zahlreiche bange Rückfragen aus der Wirtschaft gegeben. Es läge bislang aber nur in einem Fall eine Forderung vor, dass Enervie für eine Geschäft auch eine Sicherheit hinterlegen müsse.

Purps: Positive Signale für Idee

Indes kann sich der Hagener Kreisverband der CDU vorstellen, dass ausscheidende Mitarbeiter der Enervie bei der Erstaufnahme von Flüchtlinge eine neue Beschäftigung finden könnten. Der Abbau von 450 Arbeitsplätzen sei eine schmerzliche Notwendigkeit, so der Kreisvorsitzende Christoph Purps. Aber die Unternehmensführung sei in der Pflicht, den Betroffenen bei der Suche nach einer neuen beruflichen Perspektive beizustehen.

Purps: „Es werden bei den Verwaltungsarbeiten bei der Erstaufnahme von Flüchtlingen engagierte Mitarbeiter gesucht. Hier könnten sich Beschäftigungschancen eröffnen, die selbstverständlich unter Beteiligung der Betriebsräte näher ausgelotet werden müssen.“ Sowohl Vorstand als auch der Vorsitzende des Enervie-Betriebsrates hätten, so Purps, in persönlichen Gesprächen signalisiert, dass dieser Vorschlag eine denkbare Alternative sei.