Hagen/Herdecke. . Die Freizeitmöglichkeiten rund um die Ruhrseen sollen aufgewertet werden. Vor allem Radfahrer sollen durch eine neue Südroute auf Hagener Seite verbleiben.
- Die Freizeitmöglichkeiten rund um die Ruhrseen sollen aufgewertet werden.
- Vor allem Radfahrer sollen durch eine neue Südroute auf Hagener Seite verbleiben.
- Dazu müsste eine neue Volmebrücke realisiert werden.
Die Radwanderer am Ruhrufer dürfen bislang nur hoffen, die Verkehrsnachrichten für Wasserwanderer sind hingegen schon eindeutig: Am Hengsteysee-Wehr geht ab sofort nichts mehr. Die Zufahrt zur so genannten Bootsumtrage wird gesperrt, weil eine Betontreppe darüber abgerissen wird. Im kommenden Jahr sollen die Kanuten dann ein Stück oberhalb des Wehrs anlegen und aussteigen können. Dafür wird ein neuer Schwimmsteg installiert, direkt gegenüber dem Restaurant „Im Schiffswinkel“. Diese Änderung für Freizeitsportler ist eigentlich nur ein Nebenprodukt der anstehenden Sanierung des Stauwehrs mit seiner Walzenanlage. Mehr als acht Millionen Euro werden dort investiert, um die einst größte Anlage dieser Art in Europa instandzusetzen.
Parallel zu den Aktivitäten des Ruhrverbandes, bemüht sich aktuell die Hagener Planungsverwaltung, die vorliegenden Ideen und Anregungen zur Neugestaltung des Freizeitreviers entlang der Ruhrseen in einem Gesamtkonzept zu bündeln, um gemeinsam mit dem Regionalverband Ruhr (RVR) die touristischen Reize dieses Flussabschnitts zu schärfen. Darin integriert wird auch das angedachte, jetzt aber nicht mehr benötigte Cargobeamer-Areal, das zusätzliche Entwicklungschancen eröffnet – beispielsweise für Spiel-, Liege- und Hundewiesen mit direkter Anbindung ans Wasser.
Touristische Reize
„Zu einem baulichen Herzstück soll sich dabei die Verlängerung des Hagener Radweges am Hengsteyseewehr vorbei entlang des Ruhr-Südufers entwickeln“, zeigt Baudezernent Thomas Grothe die möglichen Perspektiven auf. Schlüssel dafür wäre eine neue Volme-Brücke für Radler und Fußgänger im Mündungsbereich zur Ruhr. Diese Trasse entlang der A1, die auch optimal ins künftige RVR-Radtourismuskonzept passt, würde dafür sorgen, dass die Zweiradfans am Wehr nicht alle nach Herdecke abgeleitet werden, sondern auf der Hagener Flussseite verbleiben und damit auch die Schönheiten von Haus Baukey, des Geopfads am Kaisberg sowie des Wasserschlosses Werdringen entdecken.
Der Alterspräsident wird modernisiert
Mit 85 Betriebsjahren ist der Hengsteysee der „Alterspräsident“ unter den fünf Ruhr-Stauseen.
Gestaut wird das Wasser durch große Walzen, die hoch und runter gefahren werden können. Anders als beim Platten-Wehr fließt hier das Wasser unter der Walze her.
Walzenwehre waren in den 1930er Jahren modern. Sie können, wie in Herdecke, eine große Breite abdichten und hohem Wasserdruck standhalten.
Etwa alle 25 Jahre müssen die Wehre saniert werden.
Darüber hinaus wird es in den nächsten Wochen ein Treffen zwischen Oberbürgermeister Erik O. Schulz und seiner Herdecker Amtskollegin Katja Strauss-Köster geben, bei dem es unter anderem um eine städteübergreifende Freizeitkonzeption entlang des Flusses und der Seen geht. Die Details sollen dann mit der finanziellen Unterstützung aus Essen unter dem Dach des RVR verfeinert werden. Denn der Regionalverband verfügt mit seinen Freizeitplanern über die erforderlichen Kompetenzen und Erfahrungen auf diesem Gebiet.
Der Fokus von Thomas Brinkmann (Ruhrverband) liegt derweil auf der trockengelegten Walze im ersten Segment des Wehres. Von innen und außen werden die Stahlkonstruktionen gesandstrahlt und neu gestrichen. Die schmale Brücke oberhalb der Walzen dient allein den Mitarbeitern, um zu den Wehranlagen zu gelangen. Auch sie ist in die Jahre gekommen und wird durch eine Aluminium-Brücke ersetzt, die für weitere 50 Jahre halten soll. müsste dringend saniert werden.