Hagen.. Neue Verkehrszeichen markieren einen Rundkurs beim Umwelttag unter dem Motto „Hagen sattelt um“. Am kommenden Samstag ist es so weit.
Das viereckige Schild zeigt einen blauen Kreis mit einem weißen Fahrrad darin. „Fahrradstraße“ steht darunter. Und: „Kfz-Verkehr frei.“ Womit schon deutlich wird, welche Verkehrsteilnehmer hier Vorrang haben. In Hagen gibt es diese Schilder noch nicht. Aufgehängt werden sie am Samstag, 13. Juni, in der Hagener Innenstadt – zumindest für einen Tag. Sie markieren einen Rundkurs beim Umwelttag unter dem Motto „Hagen sattelt um“.
Das tut Hagen an diesem Samstag – und soll es auch in den nächsten drei Wochen. So lange läuft die Aktion „Stadtradeln“, bei der möglichst viele Hagener oder Menschen, die in der Stadt arbeiten, möglichst oft auf ihr Auto verzichten und auf das Fahrrad umsteigen sollen. Die Kilometer, die sie in dieser Zeit per Fahrrad zurücklegen, können sie auf der Internetseite www.stadtradeln.de registrieren.
Modell soll fortwirken
All diese Aktionen haben ein Ziel: Sie sollen das Thema Radfahren in Hagen in den Fokus rücken. „Hagen gilt immer als eine Stadt, in der man nicht radfahren kann“, sagt Umweltdezernentin Margarita Kaufmann, „dabei gibt es hier so viele schön Ecken, die man gar nicht wahrnimmt, wenn man mit dem Auto daran vorbeirauscht. Wir wollen zeigen, dass Kfz- und Fahrradverkehr nebeneinander funktionieren.“
Dazu dienen die ausgewiesenen Fahrradstraßen, die zwar zunächst nur Modellcharakter haben, die nach dem Willen der Fahrradbeauftragten der Stadt, Petra Leng, durchaus Perspektive haben: „Wir planen, dauerhaft Straßen auszuweisen.“
Auch so genannte Angebotsstreifen sollen künftig dazu dienen, Raum für Fahrradfahrer im Verkehr zu schaffen. Auf Initiative der Bezirksvertretung Haspe ist ein solcher auf der Voerder Straße (die gleichzeitig Teil des Rund-Radwegs Ennepe-Runde und der ausgewiesenen Mountainbikestrecke durch den Stadtwald ist) eingerichtet worden.
Streifen an der Voerder Straße
„Eine gestrichelte Linie markiert hier am Rande der Fahrbahn einen Streifen für Radfahrer“, erklärt Petra Leng, „so etwas bietet sich dort an, wo für einen Fahrradstreifen mit durchgezogener Linie oder gar einen eigenen Radweg kein Platz ist.“
Die gestrichelte Linie darf im Gegensatz zur durchgezogenen von Autofahrern überfahren werden, macht aber gleichwohl deutlich, das dieser Streifen im Grunde für Radfahrer reserviert ist. „Es gab vor einigen Jahren schon einmal einen Angebotsstreifen auf der Eilper Straße. Kritik kam damals auch von Fahrrad-Clubs – es würde eine Scheinsicherheit geschaffen“, sagt Leng. Trotzdem folgt nun der zweite Anlauf: „Wir beobachten jetzt, wie der Streifen angenommen wird und überlegen dann, ob ein Angebotsstreifen auch an anderer Stelle in Frage kommt.“
Eine Karte, auf der sämtliche Radwege in der Stadt eingezeichnet sind, gibt es übrigens nicht. Dafür immerhin eine Karte mit zehn empfohlenen Touren im Stadtgebiet (bei der Hagen-Touristik, Körnerstraße, gegenüber dem Sparkassen-Karree). „Touren und Strecken“, so Petra Lenk, „kann man auch im Internet gut planen.“ Eine gute Adresse: www.radroutenplaner.nrw.de. „Dort kann man festlegen, ob man beispielsweise Steigungen in Kauf nehmen möchte“, so Petra Leng. Die Routen kann man sich dann aufs Navi herunterladen.