Hagen. . Die Hagener CDU hat ein Positionspapier zur Integration von Flüchtlingen erarbeitet. Der rote Faden: Mit Abbau von Bürokratie sollen sie schnell in Arbeit gebracht werden.

  • CDU fordert schnelle Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt
  • Abschlüsse sollen unbürokratisch anerkannt werden.
  • Thema soll nicht parteipolitisch ausgeschlachtet werden.

Es sind Erlebnisse wie dieses, die ihre politische Einschätzung bestärken: Da standen vier junge Flüchtlinge aus Syrien in ihrem Abgeordnetenbüro im Luise-Rehling-Haus. „Sie alle“, so sagt Cemilie Giousouf, Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Kreisvorstand der CDU Hagen, „hatten in ihrer Heimat studiert. Sie hatten den Weg in meine Sprechstunde gefunden. Und sie fragten, wie sie möglichst schnell Arbeit finden könnten.“

Dahinter steckt ein Gedanke, der für Giousouf und die anderen im Kreisvorstand um den Vorsitzenden Christoph Purps und seinen Stellvertreter Dr. Peter Krauss-Hoffmann längst klar ist: „Die Mehrheit der Menschen ist ja nicht hier, um zu essen und zu schlafen – die Mehrheit will arbeiten“, so Purps, selbst Unternehmer. Also ist das Thema Arbeit ein zentrales im Positionspapier zum Thema „Integration von Flüchtlingen“ der CDU Hagen.

„Auf der anderen Seite haben wir das Gefühl, dass mittelständische und kleinere Betriebe hier in der Region ein riesengroßes Interesse am Thema Flüchtlinge haben“, so Peter Krauss-Hoffmann, „wir brauchen eine einfache Gesetzgebung, um die Menschen, die zu uns kommen, schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, so Purps. Bei vielen Unternehmen herrsche eine große Unsicherheit, wenn es beispielsweise darum gehe, jungen Flüchtlingen ein Praktikum zu geben. „Da ist die Agentur für Arbeit gefragt, Betriebe darüber aufzuklären, welcher rechtliche Rahmen zu beachten ist.“

Fahrplan zur Integration

Es geht für die CDU auch darum, dass Abschlüsse und Qualifikationen unbürokratischer anerkannt werden. „Wir brauchen“, so Christoph Purps, „eine Art Fahrplan zur Integration in den Arbeitsmarkt. Dabei muss auch der Status des Ausbildungsgrads hinterlegt sein.“

Union will Moscheegemeinden und Migrantenvereine einbinden

Die CDU fordert, dass Flüchtlinge, die einen Aufenthaltsstatus erlangt haben oder eine dauerhafte Bleibeperspektive haben und auch EU-Zuwanderer in Sprachkursen gefördert werden.

Engpässe bei der Erfassung von Flüchtlingen wie unlängst in Haspe seien zu vermeiden.

Hagen, so die CDU, brauche mehr Lehrer und pädagogisches Fachpersonal und Sozialarbeiter für Auffangklassen.

Wichtig für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, sei die Freiwilligenzentrale. Eine bessere Verzahnung von Ehrenamt und Hauptamt sei erforderlich.

Bei der Flüchtlingsarbeit bittet die CDU die Moscheegemeinden und Migrantenvereine um Unterstützung.

Kosten für Aufnahme und Integration seien durch Bund und Land zu decken und nicht von den Kommunen in der Haushaltssicherung zu zahlen.

Insgesamt sieht die Partei einen Kraftakt auf alle Beteiligten zukommen: auf die Arbeitsagentur, auf die Arbeitgeber, aber auch auf diejenigen, die aus anderen Ländern nach Hagen kommen. „Sie“, so Peter Kraus-Hoffmann, „müssen mit aller Kraft Deutsch lernen. Das ist zentral für die Integration in den Arbeitsmarkt.“

Der Bereich Arbeit ist aber nur einer, den die CDU sich vornehmen will: „Wir, die wir politisch in der Stadt Verantwortung tragen, wollen mit unserem Positionspapier deutlich machen, dass wir uns des Themas Flüchtlinge annehmen“, so Cemile Giousouf, die selbst naturgemäß Debatten und Entscheidungsprozesse in Berlin verfolgt. Dabei gehe es nicht darum, dieses Thema parteipolitisch zu nutzen. „An dieser Stelle sollten alle, die sich in Hagen politisch engagieren, an einem Strang ziehen.“