Hagen. . Syrische Flüchtlinge protestierten am Hasper Kreisel. Sie bemängelten die Zustände in der Notunterkunft am Spielbrink.

Syrische Flüchtlinge, die in der Notunterkunft des Landes in der Spielbrinkschule untergebracht sind, machten sich Nachmittag für eine Protestaktion auf den Weg zum Hasper Kreisel. Dort setzten sich rund 20 Flüchtlinge auf den Boden und hielten Schilder hoch, auf denen sie die Zustände in ihrem „Lager“, wie sie es formuliert hatten, kritisierten. Dennoch waren auch Schilder mit der Aufschrift „Danke, Angela Merkel“ oder „Wir danken dem deutschen Volk“ dabei.

Michael Funke, verantwortlich bei der Feuerwehr für die Notunterkünfte in Hagen, war an den Kreisel gekommen, um mit einem Dolmetscher das Gespräch mit den Flüchtlingen zu suchen. „Es geht hier um verschiedene Dinge“, erklärte Funke. Die Flüchtlinge seien zum einen sauer, weil ihre Registrierung nicht schnell genug voran gehe. Zum anderen gebe es Beschwerden zu den Zuständen in der Unterkunft. Zum Beispiel, was das Essen angeht. Funke fuhr daraufhin in die Unterkunft am Spielbrink, um das Gespräch mit den Flüchtlingen und den Verantwortlichen zu suchen.

Im Regen stehen gelassen

Ansgar Müller, der den Einsatz der Ehrenamtlichen am Spielbrink koordiniert (das DRK organisiert das Camp), bestätigt, dass die Bearbeitung der Registrierungen, die eigentlich in den zentralen Erstaufnahmestellen wie etwa Hacheney geschehen soll, schleppend verläuft. „Wir fühlen uns da im Regen stehen gelassen.“ Angesichts der schlechten Informationslage sei die Stimmung in der Unterkunft aber gut. „Unsere Küche hat sich mittlerweile auch sehr gut auf die Gäste eingestellt. Für muslimische Menschen lassen wir uns bei der Zubereitung von den Hagener Moscheen beraten.“

FlüchtlingeDie Bezirksregierung Arnsberg erklärt, dass die langen Wartezeiten auf die Registrierung, die für die Flüchtlinge wie eine Vorbescheinigung zur Meldung als Asylsuchender bei der Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge ist, unglücklich seien. Man befinde sich in einer absoluten Notsituation. Es sei nicht die Absicht, einen Menschen über Gebühr in der Notunterkunft zu belassen.

Damit die Registrierung in den Notunterkünften nachgeholt werden kann, erhält die Bezirksregierung nun Unterstützung von einem mobilen Einsatzteam der Polizei, das in Hagen am kommenden Freitag und Montag unregistrierte Fälle bearbeiten wird.