Hagen-Mitte. . Improvisierte Klänge und Eigenkompositionen der Musiker Zeus B. Held und Steve Schroyder werden im Osthaus-Museum visualisiert durch filmische Sequenzen des Filmemachers Christoph Böll.

Sphärische Klänge mischen sich mit rhythmischen Beats. Bilder, wie sie nur das Leben malen kann, tanzen zu der Musik. In einem Raum im Karl-Ernst-Osthaus-Museum berührten sich am Freitag- und Samstagabend Traum und Wirklichkeit.

Es ist ein multimediales Experiment, dem Besucher des Museums an beiden Abenden beiwohnen durften: Improvisierte Klänge und Eigenkompositionen der Musiker Zeus B. Held und Steve Schroyder wurden visualisiert durch einen Kunstfilm und filmische Sequenzen des Filmemachers Christoph Böll.

Künstler bilden eine Einheit

„Dream Control“, so nennen sich Steve Schroyder, ehemals „Tangerine Dream“, und Zeus B. Held, ehemals „Birth Control“. Und der Name, unter dem die Musiker agieren, spiegelte wider, was auch die Performance der beiden am Freitag- und Samstagabend im Osthaus-Museum zeigte: Sie bilden eine Einheit.

Zusammen mit Christoph Böll, dessen Ausstellung „Die Pforten der Wahrnehmung“ seit dem 13. September im Osthaus-Museum Besuchern ermöglicht, die Pforten ihres Bewusstseins zu öffnen, wurde der Grundstein für die Multi-Media-Show gelegt.

„Direkt nach dem ersten Ansehen von Bölls Kunstfilm haben wir gespürt, dass seine Arbeit zu uns passt. Eigentlich hatte er den Film mit klassischer Musik unterlegt. Wir haben spontan eigene Musik dazu gemacht und die hat ihm gefallen“, sagt Zeus B. Held.

Musiker ließen Raum und Zeit vergessen

Als die Musiker in dem für die Multi-Media-Show hergerichteten Raum im Osthaus-Museum zu spielen begannen und an den Wänden erste Sequenzen einer Kirmesszenerie aufleuchteten, waren Raum und Zeit vergessen. Klänge von Synthesizer und Keyboard vereinten sich mit Formen, Perspektiven und Farben zu einer bisher ungekannten Harmonie. Zeus B. Held und Steve Schroyder schienen, obgleich sie improvisierten, genau zu wissen, was im Kopf des anderen vorging. Es mutete an wie ein Traum, was doch so real und echt mitten im Osthaus-Museum geschah.

„Wir wollen mit dem was wir machen durch das Zusammenspiel von Bildern, Musik und Wahrnehmung die Schranken der Umgebung und der Gesellschaft durchbrechen. Wir schaffen eine Traumebene, die real ist“, sagt Steve Schroyder.

Und das kam auch bei den Besuchern an: „Die Kombination aus Musik und Bildflut hat sich wunderbar ergänzt. Man konnte sich mit allen Sinnen darauf einlassen und irgendwann hat sich ein innerer Rhythmus eingestellt. Man kann sich treiben lassen bei dieser Performance“, sagte Helmut Höpfner nach der Show.

Grenzen überschreiten

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Bis zum 15. November können Besucher des Karl-Ernst-Osthaus-Museums im Rahmen von Bölls Ausstellung in zwei Räumen die Grenzen ihres Bewusstseins überschreiten. „Die beste Droge ist die Kombination aus einem ganz klaren Kopf und dem Leben“, sagt Christoph Böll über die Herangehensweise an seine Arbeit. Über Kopfhörer können Besucher der Ausstellung außerdem auch weiterhin mit der Musik von „Dream Control“ einige der Filmsequenzen Bölls tanzen lassen und es genießen, dass der beste Ort zum Träumen die Realität ist.