Hagen. Leichte Entspannung auf dem heimischen Arbeitsmarkt: Die August-Quote sinkt auf 10,3 Prozent. Vor allem junge Menschen profitieren von der Situation.

Die Arbeitslosigkeit ist im zweiten Ferienmonat August bereits wieder zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Hagen sank um 2,4 Prozent oder 244 Personen auf aktuell 9922. Das waren 18 oder 0,2 Prozent Erwerbslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Punkte auf 10,3 Prozent zurück (Vorjahr: ebenfalls 10,3). „Der frühe Abbau der saisontypischen Ferien-Arbeitslosigkeit lässt auf eine positive Entwicklung in den kommenden Monaten hoffen“, bilanziert Marcus Weichert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen.

„Auch die zuvor deutlich gestiegene Zahl der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren hat sich im August verringert. Überhaupt haben sich bei allen Personengruppen gegenüber Juli Verbesserungen gezeigt. Der heimische Arbeitsmarkt ist weiterhin in guter Verfassung.“

Weniger Arbeitslose

Die beiden Rechtskreise entwickelten sich in die gleiche Richtung. Im Bereich der klassischen Arbeitslosenversicherung (betreut durch die Arbeitsagentur) nahm die Zahl der Erwerbslosen um 124 auf 1861 ab. In der Grundsicherung (Jobcenter) verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen um 120 auf 8061. Der Vorjahresvergleich war hingegen nicht einheitlich. In der Arbeitslosenversicherung waren es aktuell 304 oder 14,0 Prozent weniger als vor zwölf Monaten, in der Grundsicherung aber 286 oder 3,7 Prozent mehr.

Es kann sich lohnen, Flüchtlinge zu beschäftigen

Trotz des Sonderfaktors „Zuwanderung“ zeigt sich in Hagen ein Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich.

Auch in den kommenden Monaten ist mit einem kontinuierlichen Absinken der Erwerbslosenzahl zu rechnen, das nur geringfügig durch die Zuwanderung kompensiert wird.

Es kann sich für Betriebe lohnen, geflüchtete Menschen zu beschäftigen. Die Bundesagentur für Arbeit, die Bundesvereini-gung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geben mit der Broschüre „Potenziale nutzen – geflüchtete Menschen beschäftigen“ einen Überblick über den Arbeitsmarktzugang für Asylsuchende, anerkannte Flüchtlinge und Geduldete.

Die Zahl der neu gemeldeten Stellen, die schon während der Ferien im Juli auf erstaunlich gutem Niveau geblieben war, stieg im August um 29 auf 481. Dies waren 86 oder gut ein Fünftel mehr als vor einem Jahr. Branchenschwerpunkte der neu gemeldeten Arbeitsplätze waren insbesondere die Zeitarbeit, das Gesundheitswesen, der Handel und das verarbeitende Gewerbe.

Gesamter Arbeitsmarkt verbessert

Aktuell sind 1517 Stellen zur Besetzung gemeldet, 54 weniger als im Juli, aber 123 mehr als vor genau zwölf Monaten.

Insgesamt kommt die Arbeitsagentur in Hagen zu dem Ergebnis, dass mit dem Ende der Sommerpause sich das gesamte Geschehen auf dem Arbeitsmarkt in Hagen wieder verbessert hat.

Dies zeige sich besonders beim konjunkturell bedeutsamen Vorjahresvergleich: Wurde die Erwerbslosigkeit aus 2014 vor zwei Monaten erstmalig in diesem Jahr leicht überschritten, so war die aktuelle Zahl im August wieder darunter. Auch die ansteigende Kräftenachfrage stimmt hinsichtlich einer bevorstehenden Herbstbelebung optimistisch.

Im September, so erwarten die Experten, dürfte sich die Entlastung auf dem heimischen Arbeitsmarkt fortsetzen.