Hagen. . Was es mit den 15 Friedrich-Harkort-Figuren, die derzeit das Foyer der SIHK zieren, auf sich hat? Die 1,05 Meter großen Skulpturen aus Kunststoff werden im Rahmen des Benefiz-Kunst-Events „Mein Friedrich“ verkauft.
Was es mit den 15 Friedrich-Harkort-Figuren, die derzeit das Foyer der SIHK zieren, auf sich hat? Die 1,05 Meter großen Skulpturen aus Kunststoff werden im Rahmen des Benefiz-Kunst-Events „Mein Friedrich“ verkauft. Die Abbildungen des stolzen Mannes, der mit leicht nach oben gerichtetem Blick und mit vor der Brust verschränkten Armen als Industriepionier par excellence gilt, kosten 350 Euro bzw. 700 Euro.
„Die blauen und roten Figuren verkaufen wir für 350 Euro, die anthrazitgraufarbenen für 700 Euro. Die grauen Skulpturen werden vom Künstler signiert und in limitierter Auflage – 50 Stück – abgegeben“, erläutert Dr. Helmut Franzen. Franzen ist Activity-Beauftragter des Lions-Fördervereins Wetter und somit federführend mit dem „Mein-Friedrich“-Projekt betraut.
Unternehmer und Politiker
Zur Motivation der Benefiz-Aktion: Der Wetteraner Lions Club hat das Projekt gestartet, um Friedrich Harkort (1793 – 1880) als Kunstwerk und eingebettet in Events in öffentlichen Ausstellungen zu ehren und an sein Wirken als Unternehmer für die heimische Wirtschaft und als Politiker zu erinnern. Hierzu wurden besagte 125 hochwertige Skulpturen produziert, die nun in der Harkort-Region Hagen, Wetter, Herdecke und Dortmund ausgestellt und verkauft werden. Spenden sowie der Nettoerlös des Projektes fließen in die jeweiligen Ortsverbände des Kinderschutzbundes.
Gebürtiger Hasper setzte sich für „Volksbildung“ ein
Friedrich Harkort wurde 1793 in Haspe geboren; er starb 1880 in Hombruch.
Sein unternehmerisches Wirken war besonders von technischen und sozialen Pionierleistungen geprägt. So setzte er sich für eine gute „Volksbildung“ und faire Arbeitsbedingungen ein.
1819 gründete er gemeinsam mit Heinrich Kamp in Wetter die Mechanischen Werkstätten Harkort & Co. Dort wurden Dampfmaschinen und Gasbeleuchtungsapparate hergestellt.
Aus Harkorts Unternehmen ging später die Demag in Wetter hervor.
Der Lions Club Hagen-Harkort ist Kooperationspartner für Hagen. Und rührt an der Volme natürlich ordentlich die Werbetrommel für „Mein Friedrich“. Wie zum Beispiel gestern am Rande der SIHK-Vollversammlung, bei der die Skulpturen inspiziert und käuflich erworben werden konnten.
Finale Ausstellung in Wetter
„Allerdings dürfen die Figuren nicht gleich mitgenommen werden. Schließlich werden alle bislang erstellten 125 Kunstwerke am übernächsten Wochenende im Rahmen eines großen Outdoor-Projektes in Wetter noch einmal final ausgestellt. Danach – also am Abend des 30. Augusts – kann jeder Käufer seinen eigenen ,Friedrich’ mit nach Hause nehmen“, unterstreicht Uwe Will, Hagener Künstler und auch Mitglied im Lions-Club Hagen-Harkort.
Apropos Künstler: Ottmar Hörl, Professor und Präsident an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, hat die farbigen, aus PVC bestehenden und 5,3 Kilo schweren Skulpturen geschaffen.
Der 1950 in Nauheim geborene Konzeptkünstler und Bildhauer hat vor allem durch seine temporären Großprojekte weltweit Beachtung gefunden. Die Vision des Künstlers, der die meiste Zeit über in Wertheim und sonst in Frankfurt bzw. Nürnberg lebt und seine endgültigen Kunststoff-Skulpturen in Coburg fertigen lässt, ist einfach: Möglichst viele Menschen erreichen und Menschen mit Achtung und Respekt in einen kulturellen Gedankenaustausch miteinbeziehen.
Bislang hat Ottmar Hörl fünf Persönlichkeiten als PVC-Skulpturen gestaltet: Martin
Luther, Richard Wagner, Johann Wolfgang von Goethe, Karl Marx sowie Karl den Großen.
Eine jener Karl-der-Große-Figuren ist derzeit auch im SIHK-Foyer platziert – allerdings nur als Leihgabe.
71 verkaufte Figuren
Übrigens: Bis gestern Mittag waren von den 125 zur Verfügung stehenden Friedrich-Figuren bereits 71 verkauft, davon sieben an Hagener Privat- bzw. Geschäftsleute.
Also profitiert auch der Hagener Kinderschutzbund vom Benefiz-Kunst-Projekt.