Haspe. . Die Gebäudewirtschaft Hagen (GWH) investiert in städtische Immobilien. Im Fokus stehen im Sommer Schulen. In Kückelhausen entsteht eine Kita für Flüchtlingskinder.
Zuhause klingt nach Wohlfühlen, klingt nach Behaglichkeit, klingt nach einem Ort, an dem man gerne ist. Der Tag, an dem die Menschen ihr neues Zuhause beziehen, ist heute. In der ehemaligen Grundschule Kückelhausen werden 70 Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten untergebracht.
Vieles mag hier besser sein als die Orte, an denen sie in den letzten Wochen, Monaten oder Jahren Unterschlupf gefunden haben. Und trotzdem wird sie in den kargen Sechsbettzimmern nicht auf Anhieb dieses Wohlfühl-Gefühl überkommen. Im Gebäude hinter der Schule mag das anders sein.
Handwerker diverser Gewerke
Vier Großprojekte
Zu den größten Projekten zählen der Bau einer Mensa in der Sekundarschule Altenhagen (588 000 Euro).
In der Gesamtschule Haspe werden 800 000 Euro in den Brandschutz gesteckt.
Für Fenster-, Fassaden- und Dachsanierung an der Sporthalle der Gesamtschule Helfe sind 830 000 Euro vorgesehen.
881 000 Euro fließen in eine U-3-Betreuung am Helmut-Turck-Zentrum in Helfe.
Der schlichte Bau auf dem ehemalige Schulhof hat etwas von einem Ameisenhaufen. Handwerker diverser Gewerke geben sich die Klinken in die Hand – wenn sie denn montiert sind. Rita Rachor-Ebbinghaus und Frank Hilgert von der Gebäudewirtschaft Hagen (GWH) stehen inmitten dieses Ameisenhaufens und werfen noch einmal einen Blick auf den Plan. „Diese Baustelle“, so sagt die Frau von der GWH, „ist so etwas wie ein Paradebeispiel. Hier zeigt sich, dass man auch mit geringen Mitteln viel erreichen kann.“
So zum Beispiel, das aus einem schnöden Funktionsbau mit ehemals zwei Klassenzimmern in kurzer Zeit für relativ wenig Geld eine Kindertagesstätte entstehen kann, in der Flüchtlingskinder betreut werden. „Unsere Erfahrung zeigt, dass mindestens die Hälfte der Flüchtlinge Kinder sind“, sagt Rita Rachor-Ebbinghaus. „Es fehlt an Betreuungsplätzen. Hier konnten wir schnell handeln.“ Schnell bedeutet in diesem Fall, dass der Bauantrag für die Einrichtung, die jetzt für 85.000 Euro inklusive Außenanlage umgebaut wird und Anfang September bezogen werden kann, erst im Mai eingereicht wurde.
Kraftakt für die GWH
Auch für die Gebäudewirtschaft Hagen ist das ein Kraftakt. Denn die Baustelle Kückelhausen ist für die Mitarbeiter der Stadttochter lange nicht die einzige. Gerade in den Sommerferien gibt es viele Ameisenhaufen: Toilettenanlage Vinckeschule (85.000 Euro), Toilettenanlage Fichte-Gymnasium (35.000 Euro) und die Toilettenanlage Hestertschule (46.000 Euro) sind weitere. Und gleichzeitig macht diese Aufzählung klar, dass bei den stillen Örtchen ein Schwerpunkt liegt: „Viele Anlagen sind einfach in die Jahre gekommen. Die kann man auf Dauer Schülern und Lehrern nicht mehr zumuten“, sagt Rita Rachor-Ebbinghaus.
52 Baumaßnahmen an städtischen Immobilien umfasst der Katalog der Gebäudewirtschaft im Sommer und Herbst 2015. Und trotzdem spürt auch die Stadttochter das Sparpaket. Die Mittel für die sogenannte „allgemeine Instandhaltung“ sind geschrumpft.
Hoffen auf neues Konjunkturpaket
Hoffnung macht der Gebäudewirtschaft Hagen ein Konjunkturpaket III, über das derzeit diskutiert wird. Bis zu 18 Millionen Euro könnten nach Hagen fließen. Davon wiederum könnten Projekte realisiert werden, die die städtischen Immobilien energetisch auf Vordermann bringen. „Das“, so Rachor-Ebbinghaus, „hat sich bereits beim letzten Konjunkturpaket ausgezahlt.“