Hagen. . Das Hagener Kunstquartier wird noch in diesem Jahr mit einem neuen Kassensystem ausgestattet, das die Vorbestellung von Eintrittskarten per Internet erlaubt.

Das Hagener Kunstquartier wird noch in diesem Jahr mit einem neuen Kassensystem ausgestattet, das die Vorbestellung von Eintrittskarten per Internet erlaubt. Ein Sprecher der Stadt Hagen bestätigte auf Anfrage eine Mitteilung des Fachbereichs Kultur aus der letzten Sitzung des Stadtrates im Juni, dass an einer entsprechenden Leistungsbeschreibung, die die besonderen Bedürfnisse des Kunstquartiers berücksichtige, gearbeitet werde. Nach der Einholung von Vergleichsangeboten sei bis Ende des Jahres mit der Einführung des neuen Systems zu rechnen.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 50 .000 Euro – Geld, das der verantwortliche Fachbereich Kultur nicht selbst aufbringen muss. Vielmehr stammt der Betrag aus den städtischen IT-Mitteln und darf trotz der klammen Haushaltssituation, die Sonderausgaben eigentlich verbietet, eingesetzt werden, weil die Stadt damit rechnet, dass sich die Ausgabe amortisiert: „Und zwar schon nach zwei Jahren“, so ein Sprecher der Verwaltung.

Kein Online-Verkauf

Ein Online-Verkauf von Tickets wird aber auch mit der neuen Kasse unmöglich bleiben, lediglich Vorbestellungen können demnächst getätigt werden. Während der erfolgreichen Hundertwasser-Ausstellung im Osthaus-Museum, die von Februar bis Mai 65. 000 Kunstfans anzog, war die veraltete Software des Kunstquartiers, die weder den Kauf noch die Vorbestellung von Eintrittskarten ermöglicht, in die Kritik geraten. Wer die Werke von Emil Schumacher, Christian Rohlfs und anderen Hagener Kunstgrößen bewundern will, der muss den Eintrittspreis vor Ort entrichten und das Museum sogleich besuchen – am Folgetag ist das Ticket schon nicht mehr gültig. „Das ist doch anachronistisch“, ärgerte sich etwa Gabriele Haasler aus Wehringhausen: „An jedem Kino, im Theater und so weiter kann man Eintrittskarten im Vorverkauf erwerben – nur nicht im Hagener Kunstquartier.“ Tayfun Belgin, Leiter des zuständigen Fachbereichs im Rathaus, hatte darauf hingewiesen, dass man Bekannten oder Freunden doch mit Museums-Gutscheinen eine Freude machen könne: „Die kann man telefonisch bestellen, wir verschicken sie dann per Post.“ Auf der Homepage des Museums fehlt allerdings bis heute ein entsprechender Hinweis. Und vor eventuellen Wartezeiten bewahren einen die Gutscheine keineswegs, muss man sich doch am Tag des Besuchs an der Kasse anstellen und den Coupon gegen ein Ticket eintauschen.

Eintrittskarten nur als Kombi-Ticket

Das Kunstquartier Hagen besteht aus dem Karl-Ernst-Osthaus- und dem 2009 eröffneten Emil-Schumacher-Museum.

Eintrittskarten sind nur als Kombi-Ticket für beide Museen zu erwerben. Es ist nicht möglich, eine Karte zu kaufen, die nur für das Osthaus- bzw. das Schumacher-Museum gültig ist.

Über welche Schnittstellen und damit Anwendungsmöglichkeiten die Software des neuen Kassensystems im einzelnen verfügt, wird erst nach der derzeit laufenden Abstimmung mit den Erfordernissen des Kunstquartiers feststehen. Ein Verkauf von Online-Tickets wird aber zunächst auf keinen Fall dazu gehören, da hierfür ein weiteres aufwendiges Zutrittskontrollsystem (Drehkreuze o.ä.) notwendig sei, um kein weiteres Personal zu benötigen. Immerhin ist schon jetzt geplant, das System in den kommenden Jahren entsprechend nachzurüsten.