Hagen. . 130 Werke des österreichischen Künstlers Hundertwasser waren in den vergangenen Monaten in Hagen zu sehen. Die Ausstellung spielte 75.000 Euro ein.

Die große Friedensreich-Hundertwasser-Ausstellung im Osthaus-Museum hat der Stadt Hagen nicht nur einen Image-Gewinn gebracht, sondern auch Geld in die Stadtkasse gespült – insgesamt mehr als 75.000 Euro.

Inzwischen liegt unserer Zeitung die Zwischenbilanz, die der Fachbereich Kultur erstellt hat, vor. Dieser vorläufigen Abrechnung zufolge ergibt sich ein Überschuss von insgesamt über 150.000 Euro – eine absolute Seltenheit im Bereich städtischer Kultur. Allerdings fließt der Gewinn nicht komplett aufs Konto der Stadt. Denn wie in einem 2014 vereinbarten und vom Rat der Stadt Hagen genehmigten Vertrag festgehalten, wird der Überschuss mit dem Investor – der gemeinnützigen Hundertwasser-Stiftung in Wien und der Frankfurter Einrichtung „Die Galerie“ – geteilt. Somit beträgt der Gewinn für beide Seiten jeweils gut 75.000 Euro. „Wir haben mit Hundertwasser wirklich Geschichte geschrieben“, resümiert denn auch Tayfun Belgin, ­Direktor des Osthaus-Museums, hoch zufrieden.

130 Werke sind zu sehen

Die Ausstellung mit 130 Werken des österreichischen Universalkünstlers und Umweltaktivisten Hundertwasser war aufgrund der enormen Besucherresonanz um zwei Wochen verlängert worden und lief somit vom 1. Februar bis 25. Mai. Insgesamt sahen 65.000 Kunstinteressierte die plakativ-bunten Bilder, Wandteppiche und Modelle.

Zwischenzeitlich hatte die Klimaanlage, die aufgrund des enormen Besucherandrangs Probleme machte, für Schlagzeilen gesorgt. Allerdings flossen die Zusatzkosten von insgesamt etwa 18.000 Euro für die nötige Aufstockung der Klimaanlage nicht mit in die Abrechnung, da sie sich in der kommenden Zeit amortisieren.

Die vorläufige Abrechnung zur Hundertwasser-Ausstellung.
Die vorläufige Abrechnung zur Hundertwasser-Ausstellung.

Zum Hintergrund: Wegen des seit Jahren laufenden Beweissicherungsverfahrens aufgrund eklatanter Bau- und Technikmängel im Kunstquartier darf die Stadt an der sich im Keller befindenden Klimaanlage keine Veränderungen vornehmen. Daraufhin wurde bereits vor längerer Zeit eine provisorische Lüftungsanlage auf dem Dach installiert. In der Endphase der Hundertwasser-Ausstellung musste besagte Zusatz-Lüftungsanlage jedoch durch ein leistungsfähigeres Register unterstützt werden, so dass ein für Besucher und Kunstwerke gleichermaßen akzeptables Raumklima erzielt wurde. Dazu waren Schlosser - und Elektrikerarbeiten an der Lüftungsanlage und den Anschlusskanälen erforderlich. „Das ursprüngliche Provisorium musste täglich von Betreuungspersonal gecheckt werden“, erläutert Volker Bald, Betriebsleiter der Gebäudewirtschaft Hagen (GWH).

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Heißt: Es wurde kontrolliert, ob Temperatur und Luftfeuchtigkeit stimmen. Durch die Erweiterung der Ersatz-Klimaanlage muss nun nicht mehr so häufig kontrolliert werden, „der manuelle Aufwand zur Regelung konnte zurückgefahren werden“, erklärt Bald.

Magnetische Ausstrahlung

Auch Sven Söhnchen, Vorsitzender des Kulturausschusses, ist erfreut über den Erfolg der Hundertwasser-Ausstellung. „Die Stadt ist ein finanzielles Risiko eingegangen, aber es hat sich gelohnt. Auch die zahlreichen Querkontakte, über die der Direktor des Osthaus-Museums verfügt, sind ein Gewinn für Hagen.“ Söhnchen weiter: „Es wäre fantastisch, wenn das Kunstquartier jedes Jahr eine Ausstellung, die solch eine magnetische Ausstrahlung auf die Besucher ausübt, präsentieren könnte.“