Hagen. . Hagen-Agentur und Dokom21 wollen für eine halbe Stunde freies WLAN in der Innenstadt ermöglichen. Doch die dafür benötigte Unterstützung aus der Händlerschaft ist noch zu gering.

Ob und wann es tatsächlich kostenloses Internet in der Hagener Innenstadt geben wird, ist noch unklar. Bislang ist die Resonanz aus der Hagener Geschäfts- und Immobilienwelt zu gering. „Mit den bisherigen Rückmeldungen können wir das Projekt WLAN-City nicht starten“, so Michael Ellinghaus.

Er ist Geschäftsführer der für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung zuständigen Hagen-Agentur. Und die hatte im April gemeinsam mit Dokom 21, der Telekommunikationstochter der Stadtwerke Dortmund, eine Kooperation geschlossen, um allen Bürgern zumindest eine halbe Stunde kostenloses WLAN in der Innenstadt zu ermöglichen. Das Grundprinzip: Dokom 21 baut in der Hagener Fußgängerzone das gesamte Netz auf, benötigt dafür aber Standorte für Antennen, um die so genannten Access-Points für das kabelloses Internet-Netzwerk einzurichten. Die werden etwa alle 100 bis 150 Meter benötigt. Immobilienbesitzer müssten dafür zum Beispiel ihre Fassaden kostenlos zur Verfügung stellen. Alle Bürger können dann über den WLAN-Button auf dem internetfähigen Handy das Netz anwählen, per SMS oder E-Mail einen Zugangscode anfordern und dann 30 Minuten umsonst surfen.

Interesse in Haspe und Eilpe an freiem WLAN

 Michael Ellinghaus, Geschäftsführer der Hagen-Agentur.
Michael Ellinghaus, Geschäftsführer der Hagen-Agentur. © WP Michael Kleinrensing

Das zweite Feld, auf dem sich Dokom und die Hagen-Agentur Unterstützung aus der Geschäftswert erhofft hatten: Wer die Installation der Antenne auch finanziell unterstützt, der kann Nutzern an diesem Standort ermöglichen, länger kostenlos mit dem Smartphone oder Tablet-Computer im Internet zu surfen. Und dies als Werbe- und Kundenbindungsmaßnahmen nutzen.

Doch bislang haben solche Argumente in der Hagener Geschäftswelt offensichtlich noch nicht wirklich verfangen. Michael Ellinghaus räumt selbstkritisch ein: „Vielleicht sind wir taktisch nicht richtig vorgegangen und haben das Projekt noch nicht genug erläutert.“ Nach den Sommerferien soll daher gemeinsam mit der Hagener City-Gemeinschaft eine Informations-Veranstaltung stattfinden, auf der die Dokom-Fachleute das Projekt noch einmal detailliert erklären sollen.

Maue Resonanz in der Hagener Innenstadt

Dass eine kostenfreie WLAN-Verbindung in Zeiten des Smartphone-Booms zum wichtigen Standort-Faktor für Innenstädte wird, müsse man indes nicht mehr groß erklären, so Ellinghaus: „Ich habe schon den Eindruck, dass das bei allen angekommen ist.“ Und was den Geschäftsführer der Hagen-Agentur positiv stimmt: Auch aus Eilpe und Haspe gibt es Rückmeldungen. Dort interessiert man sich auch für das kostenlose Internet.

Trotz der bislang eher mauen Resonanz in der Innenstadt setzt die Hagen-Agentur aber weiter auf den Partner Dokom, der das Projekt in der Dortmunder Innenstadt relativ flächendeckend verwirklicht hat. Michael Ellinghaus sieht die Alternative „Freifunk“ weiter skeptisch. Er fürchtet Schwierigkeiten bei der Haftung, wenn mit dem freien Internetzugang Ungesetzliches betrieben wird: „Das hätten wir nicht, die Betreiberhaftung liegt bei Dokom.“

In Hohenlimburg, aber auch im benachbarten Gevelsberg wird Freifunk dagegen schon praktiziert. Das Konzept dort: Geschäftsleute und weitere Freiwillige stellen Bandbreiten ihrer schon existierenden drahtlosen Netzwerke zur Verfügung. Organisiert wird das Ganze vom Verein Freifunk.