Hagen. Die geforderte Beteiligung der Gesellschafter an der Rettung der Enervie AG fließt. Auch Lüdenscheid hat eine Millionenhilfe bereitgestellt.

Der finanzielle Rettungsschirm, der die aufgrund erheblicher Liquiditätsengpässe taumelnde Enervie AG mit einer 60-Millionen-Euro-Finanzspritze vor dem drohenden Gewittersturm Planinsolvenz schützen soll, spannt sich weiter auf. Nachdem der Hagener Rat am vergangenen Donnerstag als Vertreter der größten Anteilseigner bereits entschieden hat, dem Energieversorger mit einem 30-Millionen-Euro-Gesellschafterdarlehn unter die Arme zu greifen, sagten jetzt auch die Lüdenscheider ihre Unterstützung zu.

Mehr Widerstand als in Hagen

16,8 Millionen Euro stellt der Rat der Nachbargemeinde als zweitgrößter Anteilseigner per Patronatserklärung bereit. Das bedeutet, dass dieser Betrag als Gesellschafterdarlehen tatsächlich fällig wird, sobald die von den Gläubigerbanken installierten Sanierungsberater der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Roland Berger final zu dem Ergebnis kommen, dass Enervie tatsächlich sanierungsfähig ist. Während die Absichtserklärung in Hagen bei nur einer Gegenstimme und einer Enthaltung erfolgte, wurden in Lüdenscheid bei 35 Ja- immerhin zehn Gegenstimmen und zwei Enthaltungen gezählt.

Jetzt fehlt als letzter Mosaikstein des Rettungsschirms nur noch der 13,3-Millionen-Euro-Anteil der Remondis-Gruppe, den zum Ende der Woche der Aufsichtsrat des privaten Enervie-Gesellschafters absegnen soll. Doch die Lünener haben bereits signalisiert, ihrer Beitrag ebenfalls liefern zu wollen.