Hagen. . Angesichts des anhaltenden Kita-Streiks prüft die Stadt Hagen die Einrichtung einer weiteren Notgruppe. 160 Kinder werden aktuell an drei Standorten betreut.

Angesichts des anhaltenden Kita-Streiks – der Kämmerer spart etwa 13.000 Euro Gehaltszahlungen täglich – prüft die Stadt Hagen, ob sie eine weitere Notgruppe einrichten kann. Das kündigte Reinhard Goldbach, Leiter des Fachbereichs Jugend und Soziales, gestern im Haupt- und Finanzausschuss an. Bislang gibt es bereits in drei Einrichtungen im Stadtgebiet 160 Notplätze zur Betreuung der Mädchen und Jungen. Sie sind komplett ausgelastet.

Gleichzeitig können die Eltern darauf hoffen, dass sie zumindest ab dem zehnten Tag ihre geleisteten Beiträge rückerstattet bekommen. Ein entsprechender SPD-Vorstoß soll in der Ratssitzung am 18. Juni in die Satzung eingearbeitet werden. Zudem wird es nach dem peinlichen Abstimmungsdebakel in der Mai-Sitzung einen zweiten Versuch geben, eine geänderte Beitragsstaffelung zu beschließen.

Minus auf Vorjahresniveau

Der Kämmerer blickt derweil mit relativer Gelassenheit auf die Haushaltsdaten. Der städtische Dispo steht aktuell mit 1,143 Milliarden Euro im Minus und bewegt sich somit auf Vorjahresniveau. Beim Blick auf die Gewerbesteuern erwartet Christoph Gerbersmann momentan keine böse Überraschung – im Gegenteil: Die Einnahmen könnten sogar 5,5 Millionen Euro höher ausfallen als kalkuliert.

„Aber ich warne vor vorzeitiger Euphorie“, will der Finanzdezernent drohende Einbrüche in der zweiten Jahreshälfte nicht ausschließen. Das Geld soll vor allem genutzt werden, um Mehrausgaben bei Sozialleistungen (Kosten für Flüchtlinge, Unterkunft und Erziehungshilfe) abzufedern.