Hagen-Mitte. . Das Festival „Farben des Tanzes“ läuft vom 31. Mai bis 7. Juni in Hagen. Es wird ein deutschlandweit einmaliges Tanzfest mit internationalen und nationalen Künstlern sein.

In anderen Ländern, als Paradebeispiel ist England zu nennen, hat der „mixed-abled“-Tanz einen weit höheren Stellenwert als in Deutschland. Wohl auch deshalb, da mit dem Begriff nur die wenigsten etwas anfangen können. „Tänzer mit unterschiedlichen Körperlichkeiten“ präsentieren gemeinsam etwas – so werden die Worte sperrig übersetzt. Dabei kann man auch einfach und direkt sagen „behinderte und nicht-behinderte Menschen tanzen zusammen“. Und das in Kürze in Hagen. „Farben des Tanzes“ heißt das Festival, zu dem das Hagener Theater vom 31.Mai bis 7. Juni einlädt.

Anonyme Spenderin gab 100.000 Euro

„Die Vorbereitungen waren und sind aufwändiger, als sich irgend jemand vorstellen kann. Und die Kosten, die gestemmt werden müssen, hoch“, betont Norbert Hilchenbach. Doch es sei ein deutschlandweit einmaliges Festival mit internationalen und nationalen Künstlern, „außerdem haben wir Sponsoren, die uns die Durchführung ermöglicht haben“.Damit spielt der Intendant auf eine großzügige Geldspritze – 100.000 Euro – einer Spenderin, die namentlich anonym bleiben möchte, an.

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„Wir haben das Geld nicht einfach ins Tagesgeschäft einfließen lassen, sondern für zwei besondere Projekte vorgesehen: eben für das „Farben des Tanzes“-Festival und für eine Klima-Anlage, die demnächst im jungen Theater Lutz eingebaut wird“. Außerdem unterstützt die Sparda-Bank die mehrtägige Veranstaltung mit 25.000 Euro.

„Farben des Tanzes“ sei keine Nachfolge und kein Ersatz für das in Vorjahren vom städtischen Kulturbüro (früher Kulturamt) organisierte und finanzierte Festival „Tanzräume“, das einige Male im Opus bzw. auf dem Elbers-Gelände stattfand, betont Hilchenbach. „Unser internationales Festival mit solch hochkarätigen mixed-abled-Tänzern können wir nicht jedes Jahr veranstalten“.

Ticketpreise und Regularien für den Tanzworkshop

Ticketpreise: Für die Auftritte von DIN A 13 tanzcompany, Dorisdean und Candodo Dance Company jeweils 20 Euro. Für die Doppel-Veranstaltung Ballet de Cegos und Culture Device Dance Projekt zahlen Besucher 25 Euro. Alle Veranstaltungen finden auf der Probebühne Opus statt.

Der Eintritt zum „Meet & Greet“-Kennenlerntreff im Vorfeld des Festivals (Sonntag, 31. Mai,18 Uhr im Lutz-Foyer) ist frei.

Für die Teilnahme am Tanzworkshop (für Behinderte und Nicht-Behinderte) werden 5 Euro berechnet. Um Anmeldung für den Workshop wird gebeten unter online tillmann.schnieders@stadthagen.de.

Der Tanzworkshop findet im Ballettsaal statt und zwar vom 1. bis 4. Juni sowie am 6. Juni von jeweils 12 – 17 Uhr und wird geleitet von u.a. drei Tänzern der Candoco Dance Company.

Ricardo Fernando, der das Festival in Hagen mitinitiiert hat, bedauert, dass in Deutschland nur wenige Behinderte aktiv am öffentlichen Leben teilnehmen, „das ist in Brasilien ganz anders“, so der Ballettdirektor mit brasilianischen Wurzeln.

„Perfectly unperfect“, so ist die Uraufführung betitelt, die am Montag, 1. Juni, um 19.30 Uhr das Festival eröffnet. Die DIN A 13 Tanzcompany – die Tänzer stammen aus Kenia, Brasilien und Venezuela – und die Hagener Ballett-Compagnie stehen dann gemeinsam auf der Bühne. „Haltung, bitte!“ ist eine Tanzperformance, die sich mit der Frage nach dem idealen Körper beschäftigt. „Doris Dean“ und das Ballett Hagen präsentieren die Uraufführung am Mittwoch, 3. Juni, um 19.30 Uhr.

Weltklasse-Choreografen bescheren ein qualitätsvolles Tanz-Erlebnis – die Candoco Dance Company, die aus etlichen Tänzern mit Handicap besteht, tritt am Freitag, 5. Juni, um 19.30 Uhr im Opus auf.

Dreigeteilter Abend zum Festival-Finale

Und der letzte Festivaltag (Sonntag, 7. Juni) ist ein dreigeteilter Abend: Um 18 Uhr werden die Ergebnisse bzw. die Choreografie eines Tanzworkshops vorgestellt. Danach (gegen 18.30 Uhr) serviert das Ballet de Cegos mit blinden Tänzern Highlights aus klassischen Balletten. Im Anschluss daran lernt das Publikum das „Culture Device Dance Projekt“ kennen. Professionelle Tänzer mit Down-Syndrom stehen dann auf der Bühne.