Hagen. . Fortsetzung im Prozess um die Brandstiftungs-Serie auf Pkw: Ein 20-Jähriger Zeuge und ehemals bester Freund hat den Angeklagten schwer belastet.
Der Prozess um die Serie von Brandstiftungen mit sechs zerstörten Autos: Am Mittwoch musste der Hauptbelastungszeuge (20) vor der Jugendkammer des Landgerichts in den Zeugenstand.
Sie kennen sich seit dem fünften Schuljahr, waren „gute Freunde“ – aus und vorbei. Denn am 27. Juni erschien einer der beiden jungen Männer im Präsidium auf der Hoheleye: Er wisse, wer die Brandanschlagsserie verübt habe. Dann benannte er den Freund, der jetzt auf der Anklagebank sitzt.
Schlechtes Gewissen: Besten Freund angezeigt
„Ich habe zuerst mit meinem Vater darüber gesprochen, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte. Außerdem sind Autos sehr teuer, das kann eine Familie ruinieren“, erklärte der Zeuge zum Beweggrund, warum er den besten Freund bei der Polizei gemeldet hat.
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Man habe im Zimmer des Angeklagten gemeinsam vor dem Computer gesessen. Der Freund soll ihm am Bildschirm Internetartikel und Zeitungsberichte über die Autobrände auf Emst gezeigt haben: „Er gestand mir: Das war ich.“ Auch sei ihm anvertraut worden, wie die Fahrzeuge in Brand gesetzt worden waren: „Mit Grillanzündern, aufs Rad gelegt.“
Der Zeuge über den Angeklagten: „Er hat mich sogar gefragt, ob ich Bock hätte, mal mitzumachen, wenn er ein Auto anzündet.“ „Und was haben Sie darauf geantwortet?“, bohrte Richter Marcus Teich nach. „Der Angeklagte sagt: Sie wären das gewesen.“ Vom Zeugenstuhl erklingt ein deutliches „Nein! Ich habe nichts damit zu tun.“
Böse Behauptungen im Netz
Auch wenn Personen aus dem Umfeld des Angeklagten im Internet das Gegenteil behaupten. „Obwohl ich nichts gemacht habe, stehe ich jetzt öffentlich schlecht da“, erklärte der Zeuge.