Hagen. Laut der Gebäudewirtschaft Hagen verursachten Sachbeschädigungen an städtischen Immobilien im letzten Jahr Schäden in Höhe von 284.000 Euro.
Vandalismus, Schmierereien und die rohe Lust am Zerstören wachsen sich für die Gebäudewirtschaft Hagen (GWH) zum finanziellen Problem aus: Allein im Jahr 2014 verursachten Einbrecher, Diebe und Randalierer an und in städtischen Immobilien einen Schaden von 284.000 Euro – eine Summe, die die Stadt bzw. deren Tochterunternehmen GWH in Zeiten knapper Kassen empfindlich trifft: „Jeder Euro, den wir für diese sinnlose Instandsetzung ausgeben müssen, fehlt uns für eine sinnvolle Instandsetzung“, so GWH-Chef Volker Bald. Anders ausgedrückt: Für die Beseitigung mutwillig bewirkter Schäden müssen eigentlich notwendige Ausbesserungsarbeiten an anderen Gebäuden abgesagt werden.
Mehr als zwei Drittel der Vandalismusschäden entstehen bei Straftaten. Einbrüche mit den einhergehenden Sachbeschädigungen an Fenstern, Türen, Zäunen und Fassaden beschworen 2014 einen Schaden von 200.900 Euro herauf. „Manchmal wird eine Kaffeekasse mit 20 Euro Inhalt geklaut, aber der Kollateralschaden, den die Diebe am Gebäude hervorrufen, liegt im vierstelligen Bereich“, so Bald.
Auch Kindergärten häufig betroffen
Neben Schulen sind auch Kindergärten häufig von Einbruchdiebstählen betroffen. Hier wie dort ist weder Bargeld noch wertvolles Inventar zu finden.
Versichert gegen Vandalismusschäden ist die GWH in den meisten Fällen nicht. Entsprechende Versicherungen sind schlichtweg zu teuer.
Noch gar nicht eingerechnet in die oben genannte Summe sind die Schäden an Möbeln und weiterem Inventar in den Gebäuden, da sie in den Zuständigkeitsbereich anderer Fachämter fallen. In 103 Fällen hat die GWH das Rechtsamt mit der Bitte, einen Strafantrag bei der Polizei zu stellen, eingeschaltet. Häufig sind Schulen das Ziel der Kleinkriminellen und Junkies, die ihre Sucht auf jede nur erdenkliche Weise zu finanzieren versuchen. „Vor allem in den Ferien, wenn sich in den Schulen niemand aufhält, häufen sich die Einbrüche“, bestätigt Polizeisprecher Tino Schäfer. Für die Ermittler sei es ausgesprochen schwierig, der Ganoven habhaft zu werden, wenn der Einbruch nicht zufällig von einem Augenzeugen beobachtet worden sei.
Kontrollmöglichkeiten beschränkt
Auch aus anderen Gründen sind die Kontrollmöglichkeiten beschränkt. Überwachungskameras sind verboten, Wachdienste kosten viel Geld, Bewegungsmelder werden von Rowdys zerstört. Auch hohe Zäune, mit denen die GWH zum Beispiel am Christian-Rohlfs-Gymnasium versucht hat, Vandalen fernzuhalten, zeitigen keinen nachhaltigen Erfolg. In kaum einer Schule werden heute noch, was früher üblich war, Klassenkassen aufbewahrt. Das soll sich in der kriminellen Szene herumsprechen und die Zahl törichter Einbrücke, bei denen nichts zu holen ist, langfristig senken.
Durch Schüler, Sportler und andere Nutzer städtischer Immobilien entstand 2014 ein Schaden von 82.800 Euro. Auch in diesen Fällen, die sich zumeist im laufenden Schul- bzw. Trainingsbetrieb ereignen, sind die Verursacher nur schwer zu ermitteln. Kommt die GWH jedoch dahinter, wer den Schaden herbeigeführt hat, wird der Verantwortliche (bzw. dessen Eltern) für die Reparaturkosten haftbar gemacht.