Eilpe. . Im Historischen Centrum in Hagen wird die Ausstellung „Technisches Spielzeug – Heimliche Botschaften ins Kinderzimmer“ am Sonntag eröffnet.
„Wat is en Dampfmaschin? Da stelle mehr uns janz dumm. Und da
sage mer so: En Dampfmaschin, dat is ene jroße schwarze Raum, der hat hinten un vorn e Loch. Dat eine Loch, dat is de Feuerung. Und dat andere Loch, dat krieje mer später.“
Es gibt sie reichlich. Über 100 Jahre alt und noch funktionsfähig, wenn denn die Dichtungen halten. Dampfmaschinen, wie sie einst Lehrer Bömmel in dem Film „Die Feuerzangenbowle“ beschrieben hat. Nur, dass sie in den Vitrinen des Historischen Centrum im Miniaturformat stehen. Spielzeugmaschinen für jene Jungen aus betuchten Familien, deren Eltern zu Kaisers Zeiten so gerne kleine Ingenieure heranwachsen sahen – Dampfmaschinen, Modelleisenbahnen, Schiffe und Rennautos. „Technisches Spielzeug – Heimliche Botschaften ins Kinderzimmer“ heißt die Ausstellung, die am Sonntag, 29. März, 15 Uhr, eröffnet wird und nach 2006 zum zweiten Mal auflebt. „Allerdings mit vielen Exponaten, die wir damals noch nicht zeigen konnten“, wie Holger Flick, der die Schau konzipiert hat, erklärt.
Beste Stücke als Dauerleihgabe
Die Exponate sind unerfüllte Kindheitsträume. Geträumt hat sie einst Dr. Hartwig Lauer, lange Zeit Mediziner im Sauerland, der heute am Niederrhein lebt. „Er hat in den 50er Jahren seine erste eigene Modelleisenbahn bekommen und in den 60er Jahren damit begonnen, Spielzeug zu sammeln“, sagt Holger Flick. „Als er umgezogen ist, fehlte ihm der Platz. Und weil er Anfang der 90er Jahre schon mal in Hagen ausgestellt hat, hat er uns seine Exponate als Dauerleihgabe überlassen.“
Exponate bis zum 4. Oktober zu sehen
Die Ausstellung „Technisches Spielzeug“ wird Sonntag eröffnet und ist dann vom 31. März bis zum 4. Oktober im Historischen Centrum, Eilper Straße 71-75, zu sehen.
Das Museum ist dienstags, donnerstags und mittwochs von 10 bis 17 Uhr und samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt: 3,20 Euro (ermäßigt 2 Euro).
Schätze, die viel zu schade sind, um auf Dauer in Kisten im Depot zu schlummern. „Das ist wohl eine der bedeutendsten Sammlungen“, sagt Holger Flick. Was auch an drei Rennwagen liegt. 53 Zentimeter lang, Baujahr Mitte der 20er Jahre. Drei Alfa Romeo P2 der französischen Spielzeugfirma C.J.I.. „Die gelten unter Experten als die schönsten Spielzeugautos der Welt“, sagt Flick.
Für kleine Ingenieure
Daneben stehen riesige Kräne, die aus Metallbaukästen zusammengesetzt worden sind. „Solche Spielzeuge sollten nicht nur kleine Ingenieure hervorbringen“, sagt Flick, „es ging beim Bau und auch später beim Abbau und Einräumen auch um Tugenden wie Fleiß, Disziplin und Ordnungssinn. Jede Schraube, jedes Teil hatte eine eigene Position im Karton. Wenn man es nicht dahin zurückgeräumt hat, passte der Deckel nicht. Und wenn man ein Teil verloren hatte, konnte man den Bausatz vergessen.“
Vergessen konnten solche Spielzeuge auch Arbeiterkinder. „Bausätze und Modelle waren dem Nachwuchs aus gut betuchten Familien vorbehalten“, sagt Holger Flick. Für andere Jungen blieben sie unerfüllte Kindheitsträume.