Hagen. . Der Fotograf und Zeichner Michael Schlieper, der Maler Michael Turza sowie der Hinterglasmaler Werner Kollhoff stellen ab Freitag auf der Kleinkunstbühne im Restaurant „Humpert am Höing“ in Hagen 25 Werke aus.
Sie sind nicht seit Jahrzehnten eng befreundet und gehören auch nicht der gleichen Künstlervereinigung an. „Nein, wir sind einfach Kollegen, die derzeit an ähnlichen Themen arbeiten“, erklärt Michael Schlieper. Und spielt damit auf die „Gruppe 3“ an, die ab Freitag in der Galerie/ Kleinkunstbühne im Restaurant „Humpert am Höing“ ausstellt.
Drei Schaffende aus der Region präsentieren unter dem Titel „Menschen, Menschen. . . “ an die 25 Werke. Der Fotograf und Zeichner Michael Schlieper lebt in Breckerfeld, der Maler Michael Turza in Hagen, der Hinterglasmaler Werner Kollhoff in Ennepetal. Die freischaffenden Künstler haben sich in der Werkschau den Themen Menschbilder, Figuren und Bewegung angenommen.
Der 78-jährige Michael Schlieper, der 31 Jahre als Galerist in Hagen tätig war (zuletzt war seine Galerie in der Hochstraße beheimatet), ist seit seinem 15. Lebensjahr künstlerisch tätig. Bei Humpert zeigt der seit einiger Zeit in Breckerfeld lebende Kreative ernste, sich kritisch mit der Gegenwart auseinandersetzende Werke. Die von Schlieper verfremdete Fotografie „Langsam bergab – Ukraine 2015“ weckt Assoziationen zu Krieg, Bedrohung, Angst. Im Hintergrund sind Panzerrohre auszumachen. Gewalt scheint sich immer mehr auszubreiten. Ebenfalls düstere Stimmung verbreitend: die bearbeiteten Fotografien „Minenfeld im Mondlicht“ und „Die Gefangenen“. „Außerdem stelle ich Porträts von Prominenten aus. Die Zeichnungen sind 1988 entstanden und bislang noch nie der Öffentlichkeit präsentiert worden“, ergänzt Schlieper.
Kleinkunstbühne gehört zum Restaurant Humpert
Die Kleinkunstbühne Humpert am Höing befindet sich im gleichnamigen Restaurant in der Fleyer Straße 123.
Die Ausstellung wird am Freitag, 13. März, um 19 Uhr eröffnet und endet schließlich am 11. Mai. Es spricht dazu die Kulturredakteurin der
Westfalenpost
Dr. Monika Willer.
280 Quadratmeter großer Saal
Michael Turza zeigt ebenfalls Porträts – doch gänzlich anders geartet. Der Maler trägt Ölfarbe in zahlreichen Schichten auf – seine Bilder wirken reliefartig, wie Farbgebirge. Seine Menschenbilder mit Tiefenschärfe entwickeln einen besonderen Reiz, wenn der Betrachter mehrere Schritte zurücktritt. Seit 1990 ist Turza als freischaffender Künstler tätig, seine Porträts – unter anderem hat der Maler seine Ehefrau porträtiert – sind 2008/2009 entstanden.
Der Dritte im Bunde – Werner Kollhoff – hat die alte Technik der Hinterglasmalerei für die zeitgenössische Kunst neu entdeckt. „Ursprünglich kommt die Technik wohl vom Balkan, war aber auch schon früh in Asien verbreitet“, erläutert der Ennepetaler. Er zeigt Tanztheater-Szenen aus Choreographien von Pina Bausch (Wuppertal) und aus Choreographien von Ricardo Fernando, dem Ballettchef des Hagener Theaters. Kollhoff bildet Bewegung – expressiven Tanz – ab, das Glas verfremdet wie ein Spiegel.
Vor einem halben Jahr haben sich Otto Jung und Anke Oehlschläger-Jung, Pächter des Restaurants „Humpert am Höing“, Gedanken über den großen Raum, der zum Gastro-Betrieb gehört, gemacht. Der 280 Quadratmeter große Saal sei für eine übliche Saal-Nutzung beinahe zu schade, urteilt Otto Jung, „der aufwändig gestaltete neue Thekenbereich und die Weitläufigkeit des Raumes eignen sich bestens als Kleinkunstbühne.“
Ende Dezember trat die Pee-Wee-Bluesband im Saal auf , vor einigen Wochen gab’s dort ein amüsantes Komödien-Dinner, und einmal pro Monat wird im Saal ein Jazz-Abend für Jazz-Freunde veranstaltet.