Hagen. . Trotz einiger Erneuerungen setzt das neue Pächter-Ehepaar Radoslav und Mirjana Maglic in Zukunft auf Altbewährtes im Traditionslokal „Humpert am Höing“ in Hagen.
Über 100 Jahre stand der Name „Humpert am Höing“ für gepflegte Gastronomie und gutbürgerliche Küche. Bis zum 31. April 2011. Aufgrund finanzieller Strittigkeiten zwischen dem damaligen Hauptpächter Bier Schneider und dem Unterpächter schloss Humpert seine Pforten. Doch die werden sich im kommenden Januar wieder öffnen: Die Krombacher Brauerei sowie das Ehepaar Radoslav und Mirjana Maglic zeichnet künftig für das Traditionslokal verantwortlich – und setzt dabei trotz umfangreicher Neuerungen auf Altbewährtes.
Der neue Wirt Radoslav Maglic ist in Sachen Gastronomie ein alter Hase. Bereits 1972 begann der heute 56-Jährige seine Ausbildung im Dortmunder „Union Bräu“, 1982 machten er und seine Frau sich selbstständig. Unter anderem führte das Ehepaar das Dortmunder „Waldschlösschen“, das über Kegelbahnen und einen großen Saal verfügte. Und gerade dieses Engagement, so Maglic, komme ihm an seiner neuen Arbeitsstelle zugute: „Denn dort hatten wir viele Gesellschaften und haben auf diesem Gebiet deshalb große Erfahrung.“
„Wir sind ja vom Fach“
Denn auch Humpert bietet sich mit seinem Saal seit jeher als Ort für größere Feierlichkeiten an. Hinzu kommen der Theken- und der Gastraum sowie Biergarten, Gesellschaftsraum und Kegelbahnen, die es zu bewirtschaften gilt. Doch davon lässt sich der neue Wirt nicht bange machen: „Das ist zwar viel Arbeit, aber wir sind ja vom Fach.“
Derzeit betreiben die Maglics das Herdecker „Landhaus Hesse“, das auch weiterhin ein Familienbetrieb bleiben soll: Während Radoslav Maglic und seine Gattin, die in der Küche das Sagen hat, zu Humpert an die Fleyer Straße wechseln, kümmern sich Tochter und Schwiegersohn künftig um das Herdecker Restaurant.
Wer nun denkt, aufgrund seiner Herkunft hätte sich das Ehepaar Balkan-Spezialitäten verschrieben, muss sich eines Besseren belehren lassen. Vielmehr stehen neben Steak- und Fischspezialitäten vor allem gutbürgerliche deutsche Gerichte auf der Karte. Und Radoslav Maglic hat zudem Pläne für besondere Angebote geschmiedet: „Es könnte einen Spanferkel- und einen Schnitzeltag pro Woche geben.“ Und auch von Reibekuchen ist die Rede."
Gutbürgerlich-traditioneller Charakter
Während die Speisekarte also keineswegs komplett umgekrempelt wird, unterzog man das Gebäude und die Gaststätte einer Schönheitskur. „Der Eigentümer hat umfangreiche bauliche Sanierungsarbeiten vornehmen lassen, während wir eine neue Einrichtung einbauen ließen“, erläutert Michael Schmal, Leiter der Pachtabteilung bei Krombacher. „Obwohl die Einrichtung etwas moderner ist, bleibt der gutbürgerlich-traditionelle Charakter aber erhalten. Wir glauben, dass diese Gastronomie – die im Stadtteil einen besonderen Ruf besitzt, auf Jahre hinaus eine Zukunft hat“, fährt Schmal fort.
Hauseigentümer Werner Köster ist auf jeden Fall froh, einen neuen Pächter gefunden und die Krombacher-Brauerei mit an Bord zu haben. Denn nicht nur aus geschäftlichen Gründen zeigt sich Köster zufrieden über die baldige Wiedereröffnung: „Das ist schließlich mein Elternhaus – und damit verbindet mich eine Menge.“