Hagen-Mitte. . Gestern wurde die Foto-Ausstellung „Hoffnungsbilder“ im Allerwelthaus eröffnet.
Mit Flucht assoziiert wohl jeder erst einmal Verzweiflung, Angst, Vertreibung, Heimatlosigkeit. Doch der Begriff beinhaltet auch Ankunft und Neuanfang. Die Ausstellung „Hoffnungsbilder“ rückt den zweiten Aspekt – wie der Titel schon ausdrückt – verstärkt in den Fokus. Im Café Mundial im Allerwelthaus sind Fotos zu sehen von Flüchtlingen, die der Stadt Hagen zugewiesen wurden und nun hier leben. Einzelpersonen oder Familien aus u.a. Syrien, Afghanistan und Pakistan. Und diese Menschen blicken im Rahmen von „Hoffnungsbilder“ zurück und nach vorn.
EU-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt
Zum Hintergrund: Die Foto-Ausstellung ist das Ergebnis eines durch den Europäischen Flüchtlingsfonds geförderten Workshops. „Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt. Der Berufsfotograf Christof Becker und die Texterin Svenja Schöling haben etwa ein Dutzend Flüchtlinge über diesen Zeitraum begleitet, haben sie aufgesucht in Flüchtlingsunterkünften, haben sich ihre Schicksale erzählen lassen“, erläutert Heinz Köhler. Der Mitarbeiter der Zuwanderungsberatung der Diakonie ist der Leiter des Projektes und unterstreicht, dass es bei „Hoffnungsbildern“ im Wesentlichen um Selbstreflexion gehe: „Die Flüchtlinge haben über ihre Vertreibung, ihre Ankunft in Deutschland und über Wünsche für die Zukunft mit Christof Becker und Svenja Schöling gesprochen. Die beiden haben daraufhin die Ergebnisse in einer Foto-Ausstellung sowie einer Broschüre zusammengefasst.“
Zu sehen ist zum Beispiel der junge Razeeb Amandh, der ein Schild mit der Aufschrift „Ich wünsche mir in einer Welt zu leben, wo es keine hoffnungslosen Menschen gibt“ in den Händen hält.
Thema hat an Dynamik gewonnen
Ulrich Korfluer, Mitarbeiter des Allerwelthauses, betont in seiner Begrüßung, dass das Thema Flüchtlinge in den letzten Monaten auch in Hagen enorm an Dynamik gewonnen habe. „Ich hoffe, dass die Fotos und Texte, die wir hier zeigen, einen Baustein bilden für mehr Solidarität, die wir Flüchtlingen entgegenbringen.“
Das Interesse an der Foto-Dokumentation war erfreulich groß. Nicht nur politische Vertreter (auch Bundestagsabgeordneter René Röspel war gekommen) sowie Abgesandte sozialer Einrichtungen füllten gestern Nachmittag das Allerwelthaus, sondern auch zahlreiche Migranten nahmen an der Eröffnung samt anschließendem Austausch im Café Mundial teil.
Die Ausstellung im Allerwelthaus in der Potthofstraße 22 kann zu den Öffnungszeiten des Cafés Mundial besucht werden.