Hagen. Es ist für den Hagenring eine Ausstellung der anderen Art. Diesmal werden in der Eilper Galerie keine Gemälde oder Grafiken gezeigt, keine Objekte aus Holz oder Skulpturen aus Stein. Es stellen nicht mehrere Künstler gleichzeitig ihre Werke aus. Die aktuelle Ausstellung ist vielmehr monothematisch: Gabriele Schulz zeigt lediglich eine Installation in dem großen Raum.
Es ist für den Hagenring eine Ausstellung der anderen Art. Diesmal werden in der Eilper Galerie keine Gemälde oder Grafiken gezeigt, keine Objekte aus Holz oder Skulpturen aus Stein. Es stellen nicht mehrere Künstler gleichzeitig ihre Werke aus. Die aktuelle Ausstellung ist vielmehr monothematisch: Gabriele Schulz zeigt lediglich eine Installation in dem großen Raum. Und das Gezeigte kommt keinesfalls – wie man beim ersten flüchtigen Blick vielleicht meinen könnte – niedlich oder gar putzig daher. Nein, die präsentierten Schuhe zeugen von Angst, Verfolgung, Hilflosigkeit und von der Suche nach einer sicheren Existenz.
Es ist ein Pfad aus Schuhen, der den Betrachter stutzen lässt. 45 Paar Schuhe befinden sich auf diesem Weg aus Schiefer-Granulat, der die Installation auf dem Boden der Galerie bildet. Die Künstlerin Gabriele Schulz hat jedes einzelne Paar – Kinder- und Erwachsenenschuhe – aus Zeitungspapier, das sie mit Leim und Pigmenten versetzt hat, gestaltet.
Eröffnung in Eilpe am Sonntag um 11 Uhr
Die Ausstellung wird am Sonntag, 19. Oktober, um 11 Uhr im Hagenring in Eilpe eröffnet.
Die Installation kann bis einschließlich Sonntag, 16. November, besichtigt werden.
Die Galerie in der Wippermann-Passage befindet sich in der Eilper Straße 71 - 75.
Der Hagenring hat geöffnet dienstags bis freitags von 17 bis 19 Uhr, sonntags von 11 bis 13 Uhr sowie nach Vereinbarung.
„51,2 Millionen Menschen sind derzeit weltweit auf der Flucht. Diese 45 Paar Schuhe symbolisieren die riesige Zahl der Flüchtlinge und sind einprägsames Zeichen der Vertreibung, Abschiebung und des Aufbrechens“, erläutert Gabriele Schulz. „Die Schuhe erzählen die Lebensgeschichte von Menschen, die sich meist unfreiwillig und daher zögernd, nur selten zielstrebig, auf den Weg in ein neues Leben machen“, so die Bildhauerin, die seit Ende der 80er Jahre Mitglied im Hagenring ist und schon einige Mal in der Galerie ausgestellt hat.
Die Zellulose-Schuhe – große und kleine, grob wie Holzpantinen gearbeitet oder gediegen mit Schnallen gestaltet – sollen Rückschlüsse auf ihren fiktiven Träger geben. Der Titel der Ausstellung – „. . . und er gürtete den Schuh“ spielt auf ein Gedicht von Bertolt Brecht zum Thema Emigration an. Die Künstlerin spannt häufig den Bogen zwischen Literatur und bildender Kunst. So zieren im aktuellen Fall u.a. Verse und Zitate des Filmregisseurs Edgar Reitz die Wände des Ausstellungsraumes.
Gabriele Schulz wurde in Attendorn geboren, lebt und arbeitet in Schmallenberg. Seit 30 Jahren ist sie als Bildhauerin tätig, hat seitdem zahlreiche Male im In- und Ausland ausgestellt. Die Schaffende ist nicht nur Mitglied im Künstlerbund Hagenring, sondern auch aktiv in der Arbeitsgemeinschaft Siegerländer Künstler, außerdem Gründungsmitglied der Gruppe Sauerland-Art.