Hagen. In Hagen haben Unbekannte in einem Wald Müll entsorgt. Weil sie auch Brief mit Adressen weggeschmissen haben, stehen die Chancen gut, dass sie gefasst werden.

Das Ende der Welt ist von einigen Stellen an der Schülinghauser Straße nicht mehr fern. Sie führt in Haspe vom Spielbrink in Richtung Grundschöttler Straße – durch einen Wald und an Feldern vorbei, auf denen Fuchs und Hase einander eine gute Nacht wünschen. Das macht diesen schönen Flecken Erde attraktiv – leider auch für Menschen, die nichts Gutes im Schilde führen.

Der bestätigte Jagdaufseher Jürgen Blasberg, er kann ein Lied davon singen. Leider. Immer wieder findet er Müll, der illegal entlang der Straße (und auch in anderen Ecken des Reviers von Hans-Walter Bamberger) entsorgt wird. So wie am Montagnachmittag gegen 16.30 Uhr. Da lagen plötzlich Papier, Plastikmüll, Glas und sogar ein Bobby-Car mitten zwischen Bäumen. „Rund 20 blaue Säcke voll“, so Blasberg. „Gegen 14 Uhr lag an dieser Stelle noch nichts. Zweieinhalb Stunden später war alles vollgemüllt.“ Die Täter müssen also am helllichten Tag ausgeladen haben.

Gefahr für die Wildtiere

Blasberg betont, dass Müll im Wald durchaus zur Gefahr für die Tiere werden könne. „Es hat schon Füchse gegeben, die ihre Nase in eine Blechbüchse gesteckt und nicht wieder heraus bekommen haben“, so der Jagdaufseher, „wir haben schon Rehböcke gefunden, bei denen sich Zwiebelnetze zwischen dem Gehörn verfangen hatten. Damit sind sie dann an Zäunen hängen geblieben und qualvoll verendet.“

Für illegale Entsorgung sind hohe Strafgelder fällig

Bußgeldverfahren (wie auch in diesem Fall eingeleitet) werden vom Umweltamt geführt.

Die Beträge, die fällig werden, richten sich nach der Schwere der Vergehen.

Wer unachtsam ein Papier in die Landschaft schmeißt, muss mit 30 bis 40 Euro Strafe rechnen. Bei der illegalen Entsorgung giftiger Stoffe können sogar sehr schnell fünfstellige Beträge fällig werden.

Der Jagdaufseher bringt Umweltdelikte konsequent zur Anzeige. Das Ordnungsamt schickt einen Mitarbeiter raus, der den Tatort in Augenschein nimmt, noch bevor der Wirtschaftsbetrieb Hagen oder der Hagener Entsorgungsbetrieb den Unrat entsorgen.

In diesem speziellen Fall stehen die Chancen nicht schlecht, dass der Täter ermittelt wird. Im Müll sind Briefe mit Postadressen gefunden worden. „Das kann ein Möglicher Hinweis sein“, so Thomas Lichtenberg, Abteilungsleiter öffentliches Sicherheit beim Ordnungsamt. „Allerdings braucht es am Ende einen lückenlosen Tatnachweis. Das ist oft problematisch.“