Hagen/Garenfeld. . Die Mediationsvereinbarung zwischen der Garenfelder Bürgerinitiative und dem Netzbetreiber Amprion, die den Streit um das neue Umspannwerk in dem Ort befrieden soll, ist unterschrieben worden.
Was unsere Zeitung bereits ausführlich berichtet hat, ist am Mittwochabend offiziell besiegelt worden: Die Mediationsvereinbarung zwischen der Garenfelder Bürgerinitiative „Menschen unter Strom“ und dem Netzbetreiber Amprion, die den Streit um das neue Umspannwerk in dem Ort befrieden soll.
Im Kern bedeutet das: Es wird zwar ein neues Umspannwerk in Garenfeld geben. Allerdings eines, das erheblich weiter weg liegt von der Wohnbebauung als in den Amprion-Ursprungsplänen vorgesehen. Eines, das durch eine Schallschutzwand und durch Begrünung nicht mehr so sichtbar sein wird. Und vor allem: Das bereits bestehende alte Umspannwerk soll in acht Jahren verschwinden und durch einen zweiten Einspeisepunkt im Süden des Enervie-Netzes – also außerhalb von Hagen – ersetzt werden.
Vor Gericht hätte es länger gedauert
15 Mediations-Sitzungen unter der Moderation zweier unabhängiger Juristen waren dazu seit April nötig, 17 Planungsvarianten für 14 Standorte wurden diskutiert. Am Ende nun die Einigung, die das Gesamtprojekt offenbar nicht verzögert hat. Zwar wäre nach der Ursprungsplanung von Amprion das Umspannwerk heute schon fast fertig. Doch Projektleiter Dr. Ingo Jürgens ist Realist. Klagen wären wahrscheinlich gewesen: „Und wenn es vor Gericht gegangen wäre, hätte es viel länger gedauert.“
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So gibt es ein Ergebnis, das bei einer Bürgerversammlung im Dezember 170 Garenfelder einstimmig gutgeheißen hatten. Markus Kecker von der Bürgerinitiative: „Wir haben nie das St.Florians-Prinzip verfolgt. Aber wir wollten eine gerechte Lösung für Garenfeld.“
Die scheint nun gefunden und Garenfeld schreibt bundesweit Geschichte. Es ist das erste Mediationsverfahren dieser Art beim Netzausbau im Zuge der Energiewende. Anne Stamm von der Bürgerinitiative: „Ob aus Norddeutschland oder Bayern – wir bekommen ständig Anfragen von Initiativen, wie wir das hier geschafft haben.“