Hagen. . Die SIHK-Vollversammlung fordert eine intelligente Lösung für die erhöhten Netzentgelte ein, um die heimischen Unternehmen nicht zu stark zu belasten.

Die SIHK-Vollversammlung hat noch einmal an die Politik in Berlin und Düsseldorf appelliert, gravierende Standortnachteile durch zusätzliche Stromnetzentgelte in Höhe von 500 Millionen Euro in den nächsten acht Jahren abzuwenden. Es dürfe nicht zu politisch verursachten Wettbewerbsnachteilen im Vergleich zu in- und ausländischen Konkurrenten und Standorten kommen. „Die drastische Erhöhung der Netzentgelte in Hagen und dem Märkischen Kreis gefährdet gravierend den Industriestandort Südwestfalen. Der Abbau von Arbeitsplätzen und die Verlagerung von Investitionen, die zur Sicherung des heimischen Standortes dringend notwendig sind, werden die Folge sein“, betonte SIHK-Präsident Harald Rutenbeck.

Eine gleichmäßige überregionale Kostenverteilung der Netzentgelte sei das Ziel der heimischen Wirtschaft, denn schließlich sei für die unzureichend ausgebaute Koppelstation zum überregionalen Stromnetz Amprion verantwortlich. „Der auf Seiten von Enervie notwendige Ausbau ist bereits erfolgt. Dies hat ein Mitarbeiter der Bundesnetzagentur bestätigt“, stellte Enervie Vorstandssprecher Ivo Grünhagen noch einmal klar.

Resolution verabschiedet

Vor diesem Hintergrund hat die SIHK-Vollversammlung einstimmig eine Resolution verabschiedet und an die Bundestags- und Landtagsabgeordneten appelliert, sich weiterhin für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung des Märkischen Südwestfalen einzusetzen. Steigende Netzentgelte im kommenden Jahr um einhundert Prozent, die sich vor allem bei energieintensiven Unternehmen wie Kaltwalzer, Schmieden, Oberflächenveredeler, Drahtzieher, Federnwerke und Papierhersteller auswirken, betragen zwischen mehreren hunderttausend Euro, in der Spitze bis zu fünf Millionen Euro jährlich. „Der Industriestandort Südwestfalen ist auf eine schnelle Beilegung des Konflikts um die gravierend steigenden Netzentgelte angewiesen. Nur so bleiben wir der Industriestandort Nummer eins in NRW“, so Rutenbeck.