Hagen. . Eine professionelle Einbrecherbande raubte den Music-Store in der Hagener Innenstadt aus. Beute: 50 bis 60 Fahrräder sowie Musikinstrumente im Gesamtwert von geschätzten 150. 000 Euro.

Hagen gerät zunehmend ins Visier organisierter Verbrecherbanden. Knapp drei Wochen, nachdem 600 hochwertige Anzüge aus dem Ladenlokal von Ricky Kohl in Westerbauer gestohlen wurden, suchte ein Ganoventrupp jetzt den Music-Store an der Ecke von Konkordia- und Hochstraße heim. Beute: 50 bis 60 Fahrräder sowie Musikinstrumente im Gesamtwert von geschätzten 150.000 Euro.

Ähnlicher Tatverlauf wie in Westerbauer

Die offenbar generalstabsmäßig geplante Tat ähnelte der in Westerbauer bis ins Detail. In der Nacht zum Montag müssen die Diebe einen Lastwagen neben dem Grundstück des von Radsportlern und Musikliebhabern geschätzten Geschäfts geparkt haben.

Dann schlichen sie über den Hof, rissen die Elektronik der Bewegungsmelder aus der Hauswand und hebelten die Gitterstäbe des Fensters zum Aufenthaltsraum auseinander. Sie drückten das Fenster auf und entriegelten die nur von innen zu öffnende, schwere Hintertür.

Teure Elektor-Räder und Mountainbikes gestohlen

Was danach geschah, deutet auf ein professionelles Vorgehen hin und lässt sich folgendermaßen rekon­struieren: Die Diebe holten ein Fahrrad nach dem anderen, darunter vor allem bis zu 4000 Euro teure Elek­tro-Räder und Mountainbikes, aus dem Ladenlokal, schleppten sie über den Hof und wuchteten sie über eine Mauer und einen Jägerzaun einem Komplizen zu, der sie dann in den Lkw verfrachtete.

In Music Store wurde bereits 2014 eingebrochen

Gestohlen wurden vor allem Fahrräder der Marken Haibike, Bergamont, Ghost, Simplon.

Im Music-Store wurde bereits im Mai 2014 eingebrochen. Damals wurden fünf Fahrräder aus dem Schaufenster gestohlen.

„Sie haben vorsätzlich unsere Premium-Kollektionen ausgesucht“, berichtet Hans-Werner Schepers (54), Mitinhaber des Music-Stores, dass die Täter offenbar gezielt vorgingen. Auch einige Keyboards und weiteres Musikzubehör ließen sie mitgehen. Um genau herauszufinden, was alles gestohlen wurde, unterziehen Schepers und seine Kollegen den Warenbestand derzeit einer aufwändigen Inventur.

Keine Augenzeugen für den Einbruch im Music Store 

Einige Fahrräder ließen die Verbrecher auf dem Hof oder neben dem Zaun liegen, weil sie sie wahrscheinlich nicht mehr in den Laster hineinbekamen. Obwohl das Geschäft inmitten eines Innenstadt-Wohngebietes und nahe am Theater liegt, haben sich bislang keine Zeugen gemeldet, die das nächtliche Treiben beobachtet haben.

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Music-Store-Mitinhaber Hans-Werner Schepers selbst hat jedoch eine verdächtige Begegnung gehabt. Am Freitag hätten drei Männer den Laden betreten und sich ausgesprochen merkwürdig verhalten. Sie hätten sich in jedem Raum umgesehen, seien einem Beratungsgespräch jedoch ausgewichen mit den Worten: „Gucken, gucken.“

Der Inhaber war froh, als sie das Geschäft wieder verließen, glaubt aber nun, dass sie nur gekommen waren, um den Warenbestand in Vorbereitung des groß angelegten Einbruchs auszukundschaften.