Hagen. . Die Mitarbeiter des Jobcenters warten bis heute vergeblich auf ein verbindliches Signal, wann ihre Arbeitsplätze endlich zeitgemäß umgebaut werden.

Die anhaltende Hängepartie rund um die unbefriedigende bauliche Situation im Hagener Jobcenter ruft jetzt auch die Gewerkschaftsseite auf den Plan. Angesichts des weiterhin nur bruchstückhaft umgesetzten Sicherheitskonzeptes in den Räumlichkeiten am Berliner Platz appellieren DGB-Vorsitzender Jochen Marquardt sowie der Verdi-Bezirksgeschäftsführer Ulrich Padberg an Oberbürgermeister Erik O. Schulz, spätestens nach der Weihnachtspause den 300 Bediensteten aus den Reihen der Stadt sowie der Arbeitsagentur eine verbindliche und vor allem belastbare Perspektive für die Umgestaltung ihrer Räumlichkeiten aufzuzeigen.

„Die Beschäftigten brauchen ein klares Signal“, fordert Padberg vom kommunalen Träger ein, endlich seiner Fürsorgepflicht gegenüber den Bediensteten nachzukommen.

Sicherheitskonzept steht

Damit stellen sich die Gewerkschaftsvertreter uneingeschränkt hinter die Linie von Jobcenter-Geschäftsführerin Eva-Maria Kaus-Köster. Diese hatte Anfang Dezember in einem Rundschreiben an ihre Mitarbeiter die „nicht mehr zu akzeptierende Situation, dass hierzu immer noch keine Baugenehmigung vorliegt“, gebrandmarkt und die zeitnahe Realisierung des gemeinsam erarbeiteten Sicherheitskonzeptes eingefordert. „Dabei geht es nicht nur darum, dass nach Gewalt-Exzessen in Neuss und Rothenburg ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis bei den Mitarbeitern besteht, sondern auch die Kunden sollen sich durch ein zeitgemäßes Entrée aufgenommen fühlen und den Eindruck gewinnen, dass ihre Anliegen mit respektvoller Diskretion bearbeitet werden“, drängt Padberg auf die bauliche Umsetzung gewisser Mindeststandards. „Der aktuelle Zustand ist einfach nicht mehr haltbar.“

Die passenden Umbaupläne im Gesamtvolumen von etwa 1,5 Millionen Euro liegen längst auf dem Tisch. Der entsprechende Bauantrag wurde bereits im März gestellt, weitere Unterlagen im Sommer von der Bauaufsicht nachgefordert, aber offenbar gibt es immer noch Defizite beim Brandschutz.

„Ich würde mir wünschen, dass die Probleme mit dem gleichen Elan angegangen würden wie der Brandschutz bei der Rathaus-Galerie“, weist DGB-Chef Marquardt darauf hin, dass die 23 000 Kunden sowie die Jobcenter-Kollegen auch ohne eine ähnliche öffentliche Wahrnehmung diese Priorisierung verdient hätten. „Ich habe Herrn Oberbürgermeister Schulz bereits unmittelbar nach der Eröffnung der Rathaus-Galerie gebeten, die Bearbeitung des Bauantrags nunmehr dringend zu forcieren“, schrieb Geschäftsführerin Kaus-Köster in ihrer Rundmail an ihre Belegschaft, „leider erhielt ich auf meine Bitte bisher keine Antwort.“ Eine Vorgehensweise, die ihr zwar keine prompte Reaktion, dafür aber ein unmissverständliches Personalgespräch im Rathaus an der Volme mit klaren Hinweisen zu ihren Rechten und Pflichten sowie zum gebotenen Dienstweg einbrachte.

Miteinander gefragt

Ihre persönliche Interpretation ihres Aufgabenspektrums, dass nämliche „der Auftrag der Geschäftsführung darin besteht, die Träger zu beraten und auf dringlich erforderlichen Handlungsbedarf hinzuweisen und auf Maßnahmen zur Abhilfe zu bestehen“, wurde dabei zurechtgerückt.

Für Verdi alles andere als ein zielführender Ansatz: „Es muss endlich schneller miteinander gearbeitet werden“, lässt Bezirksgeschäftsführer Padberg keinen Zweifel daran, dass die Kollegen des Jobcenters die zügige Umsetzung des Sicherheitskonzeptes auch als Ausdruck der Wertschätzung ihrer täglichen Arbeit begreifen. Er sieht daher jetzt den OB am Zuge.