Hagen-Mitte. . 1,5 Millionen sollen in die Sicherheit des Jobcenters fließen. Die Neugestaltung des Eingangsbereichs allerdings ist noch nicht genehmigt. Weil Unterlagen fehlen, so die Stadt.

Es war ein tödlicher Angriff in einem Jobcenter, der den Umbau der Behörde in Hagen einst beflügelte. Und es ist ein weiterer tödlicher Übergriff auf einen Gutachter im Jobcenter Rothenburg, der das Thema heute in den Stadtrat spült.

Für rund 1,5 Millionen war im Mai 2014 ein Paket vorgestellt worden, das die Sicherheit im Gebäude Haus Deutscher Ring am Berliner Platz erhöhen sollte. Es umfasste auch bauliche Veränderungen, die insbesondere den Eingangsbereich betreffen. Und obwohl im Frühjahr von einem Baubeginn bis Oktober die Rede war, hat sich bislang noch nichts getan.

Dringlichkeitsanfrage im Rat

Die Alternative für Deutschland (AfD), deren Fraktionsvorsitzender Michael Eiche selbst im Jobcenter arbeitet, hat in einer Dringlichkeitsanfrage die Verzögerungen thematisiert. „Der seit langem geplante Umbau des Jobcenters soll im Wesentlichen der Verbesserung und der Umsetzung eines gemeinsam erarbeiteten Sicherheitskonzeptes dienen“, so heißt es in dem Antrag, „Daher besteht zum Schutze der Mitarbeiter ein berechtigtes Interesse der Behördenleitung, dass dieses Sicherheitskonzept auch zeitnah umgesetzt wird.“

Die Geschäftsführerin des Jobcenters, Eva-Maria Kaus-Köster, hatte sich in einem mitunter emotionalen Brief an ihre rund 300 Mitarbeiter gewandt. Schon im Frühjahr hatte sie von einer zunehmenden Zahl von Trittbrettfahrern gesprochen, die die Angst der Mitarbeiter ausnutzten und diese bedrohten.

Maßnahmen-Katalog

Die Stadt, die in Kooperation mit der Agentur für Arbeit für das Jobcenter zuständig ist, erklärt, dass die Sicherheit der Mitarbeiter höchste Priorität habe. Gleichzeitig verweist die Verwaltung auf einen Katalog von Maßnahmen, der bereits umgesetzt worden sei. Dazu zählten organisatorische Maßnahmen wie eine spezielle Schulung aller Mitarbeiter zum Verhalten in Gewaltsituationen, technische Maßnahmen wie die Installierung eines Alarms, der über den Desktop der Rechner ausgelöst werden kann, sowie erste bauliche Veränderungen. So seinen 123 Fluchttüren versetzt worden, um im Notfall für Mitarbeiter eine Möglichkeit zu schaffen, ihre Büros schnell zu verlassen.

„Die Umgestaltung des Eingangsbereichs konnte noch nicht bewilligt“, so ein Sprecher der Stadt. Der Grund, so geht aus einer Stellungnahme der Verwaltung hervor, seien fehlende Dokumente.

Immer wieder hatte die Bauverwaltung nach Eingang des Antrags Unterlagen nachgefordert. Zuletzt ging es Ende November unter anderem um den Nachweis einen zweiten Rettungswegs für Räume im vierten Geschoss. Sobald die Unterlagen vollständig sind, will die Verwaltung die Genehmigung umgehend erteilen.