Hagen. . Der Schulausschuss fasste gestern drei wichtige Beschlüsse in Sachen Schullandschaft. Dass der Rat diese Entscheidungen noch einmal in Frage stellt, gilt als unwahrscheinlich.
Der Schulausschuss, der wegen des erwarteten Besucherandrangs (der aber dann geringer ausfiel als vermutet) im Ratssaal statt im Sitzungszimmer tagte, fasste gestern drei wichtige Beschlüsse in Sachen Schullandschaft. Dass der Rat diese Entscheidungen in seiner Sitzung am Donnerstag noch einmal in Frage stellt, gilt als unwahrscheinlich.
Erwartungsgemäß entschieden die Schulpolitiker, dass die Realschule Haspe und die Hauptschule Boelerheide 2015 nicht am Anmeldeverfahren teilnehmen dürfen. Besonders in Haspe hatte dieses Vorhaben, das den Sekundarschulen Remberg und Altenhagen genügend Zulauf sichern soll, für Unmut gesorgt.
Realschule Haspe
Zwar erneuerte Friedrich-Wilhelm Geiersbach (SPD) gestern den von der Bezirksvertretung Haspe gemachten Vorschlag, im nächsten Sommer zumindest eine dritte Sekundarschule in Haspe an den Start zu bringen, doch Jochen Becker, Leiter des Fachbereichs Bildung, winkte ab: „Das ist, vom inhaltlichen Standpunkt einmal ganz abgesehen, verwaltungstechnisch nicht mehr möglich.“ Bis zum Anmeldeverfahren Anfang Februar sei es nicht machbar, eine Planungsgruppe, ein Konzept und andere zwingend notwendige Vorbereitungsmaßnahmen zu treffen.
Auch Nicole Pfefferer (Grüne) plädierte dafür, 2016 eine bestmöglich vorbereitete Sekundarschule in Haspe zu gründen. Dem hielt Geiersbach entgegen, dass die Fortführung der Realschule oder die Einrichtung einer Sekundarschule schon 2015 fundamental für die Menschen in Haspe seien: „Wir müssen dem Stadtteil eine Perspektive aufzeigen.“ Letztlich stimmte aber die Mehrheit im Sinne einer gesamtstädtischen Lösung ab, die Thomas Walter (CDU) so zusammenfasste: „Wenn wir jetzt eine dritte Sekundarschule einrichten, gefährden wir die Existenz der bestehenden. Und dann, das prophezeie ich, ist das Projekt Sekundarschule in dieser Stadt bald gänzlich tot.“ Schließlich legte sich der Ausschuss fest, dass 2016 auf jeden Fall eine Sekundarschule in Haspe gegründet werden soll.
Turnhalle Dahmsheide
Die Turnhalle in der Dahmsheide bleibt bestehen. Damit stellte sich der Schulausschuss mit großer Mehrheit gegen den Vorschlag der Stadtverwaltung, die das Gebäude zugunsten eines Neubaugebietes abreißen lassen wollte. Die Halle sei vor allem für die Grundschule Erwin Hegemann unverzichtbar, betonte Ausschuss-Vorsitzende Ellen Neuhaus.
Mensa in Sekundarschule
Das Ja für die Dahmsheide bedeutet wohl gleichzeitig den Abriss der alten Turnhalle in der Berghofstraße. Diese wird auch nicht, wie es sich die Sekundarschule Altenhagen wünscht, zu einer Mensa umgebaut. Vielmehr beschloss der Ausschuss mit großer Mehrheit, den Essensbereich im Souterrain, wo sich derzeit Lehrküche und Musikraum befinden, einzurichten. Schulamtsleiter Horst Hermann gestand freimütig ein, dass man sich vor allem aus finanziellen Erwägungen zu dieser Lösung entschlossen habe. Er versprach, zügig ein neues Raumkonzept für die Sekundarschule zu erstellen. So soll das Lehrerzimmer der Realschule vergrößert werden. Zudem werde entweder die Haupt- oder die Realschule das Schulzentrum früher als vorgesehen verlassen müssen.