Hagen. . Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) will mit seiner Weihnachtsfeier am Heiligen Abend zu den Wurzeln zurückkehren. In der Karl-Adam-Halle in Vorhalle sollen einsame und bedürftige Menschen beköstigt werden.

Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) will mit seiner Weihnachtsfeier am Heiligen Abend zu den Wurzeln zurückkehren. In der Karl-Adam-Halle in Vorhalle sollen am 24. Dezember in erster Linie alleinstehende, einsame und bedürftige Menschen beköstigt werden, denen auch der Sinn des Festes etwas sagt. „Wir wollen den weihnachtlichen Aspekt in den Vordergrund stellen und nicht so sehr die Tatsache, dass es Geschenke gibt“, betont Michael Finkensiep, langjähriger leitender Angestellter des christlichen Jugendverbandes.

Besinnlicher Abend

Die Organisatoren der Weihnachtsfeier treibt die Sorge um, in die ausländerfeindliche Ecke gestellt zu werden. Genau dort wollen und gehören sie natürlich nicht hin. Doch in den letzten Jahren sind immer mehr Migranten auf der Weihnachtsfeier erschienen, die mit dem besinnlichen Ambiente des Abends so gar nichts anfangen konnten, sondern denen es offenbar eher um die dort großzügig verteilten Gaben ging. „Ich weiß, wie sensibel das Thema ist“, so Finkensiep. „Und wir wollen eigentlich niemanden draußen stehen lassen.“ Doch Folge dieser Entwicklung sei gewesen, dass sich die ursprüngliche Klientel immer stärker von der Feier abwende und nicht mehr komme.

Bei der Ausgabe der Eintrittskarten wollen die CVJM-Mitarbeiter deshalb behutsam darauf hinwirken, dass vor allem einsame und bedürftige Hagener ein Ticket erhalten, denen das Weihnachtsfest am Herzen liegt. Die die Weihnachtsgeschichte kennen und die Weihnachtslieder mitsingen können. Der Verband setzt auf das Verständnis derjenigen, die keine Karte erhalten werden: „Dazu ist sicherlich viel Aufklärungsarbeit nötig“, weiß Jugendbildungsreferent Thomas Schickhaus. Die Feier sei einst für Einsame und Obdachlose Leben gerufen worden, und diese Menschen sollten nach wie vor angesprochen werden.

Halle überfüllt

Doch der CVJM hatte in den letzten Jahren mit einem weiteren Problem zu kämpfen. Die Karl-Adam-Halle, in der die Weihnachtsfeier seit 2005 stattfindet, drohte aus allen Nähten zu platzen. Vor drei Jahren war die Halle erstmals überfüllt, so dass die Gastgeber die Besucherzahl 2012 auf 500 begrenzten und erstmals Eintrittskarten ausgaben. Das Interesse blieb freilich groß, viele Menschen mussten abgewiesen werden. Daher wird die Halle am Vossacker diesmal den Erwachsenen vorbehalten bleiben. Für Familien mit Kindern findet im Dödtkomm (Dödterstraße 10) der evangelischen Stadtkirchengemeinde um 17 Uhr eine eigene Feier statt.

Bustransfer aus der Innenstadt nach Vorhalle

Am Heiligabend 2014 findet ohne Unterbrechung die 69. CVJM-Weihnachtsfeier in Hagen statt.

Helfer haben 500 Geschenktüten für Erwachsene und Kinder gepackt. Zudem gibt es Tüten mit Brot, Gebäck und Lebensmitteln.

Die Feier beginnt um 17.30 Uhr, ab 16 Uhr fahren Busse vom CVJM-Haus am Märkischen Ring zur Karl-Adam-Halle in Vorhalle (auch Rücktransfer).

Eintrittskarten gibt es am Dienstag, 9. Dezember, von 17 bis 19.30 Uhr (CVJM, Märkischer Ring 101), am Mittwoch, 10. Dezember, von 11 bis 14 Uhr (CVJM), und am Donnerstag, 11. Dezember, von 8.30 bis 11.30 Uhr (Luthers Waschsalon, Körnerstr. 75) sowie von 17 bis 19.30 Uhr (CVJM) gegen Vorlage eines Ausweises.

Premiere für den Pfarrer

Mit dabei ist dann auch Pfarrer Bernd Neuser, der den Heiligen Abend erstmals in einem solchen Rahmen verbringt: „Ja, das ist eine Premiere für mich. Aber es ist schon erheblich, was an familiärer Not bei uns ankommt. Viele Familien sind so unstrukturiert, dass sie das Weihnachtsfest nicht mehr allein geregelt bekommen.“

Auch im Dödtkomm ist die Zahl der Eintrittskarten auf 80 beschränkt.