Lennetal. . Ministerpräsidentin Hannelore Kraft will beim Besuch im Kaltwalzwerk CD Wälzholz im Hagener Lennetal ein bestimmtes Bild von sich selbst zeichnen: das einer Anwältin der mittelständischen Wirtschaft in Südwestfalen und einer einfühlsamen Landesmutter. Sie dankt der Belegschaft und respektiert Sorgen des Unternehmers.

Quasi beim Rausgehen gibt es noch mal Hannelore Kraft pur. Erst will sie sich kollektiv bei allen verabschieden, dann bekommt aber doch jeder noch persönlich einen Händedruck. Und schließlich wendet sich die Ministerpräsidentin Sabine Plath zu, der Betriebsratsvorsitzenden bei CD Wälzholz: „Und vielen Dank noch mal an Ihre Kollegen. Solche Termine sind gut, um einfach mal den Belegschaften in den Unternehmen im Land Danke zu sagen“, sagt Hannelore Kraft. „Das ist mir wichtig. Es tut mir leid, wenn ich schon mal zugesagte Firmenbesuche aus Termingründen absagen muss. Das ist so enttäuschend.“

Da beweist sie, warum es dieses Bild einer einfühlsamen Landesmutter von ihr gibt. Sabine Plaths Ehemann Detlef, der ebenfalls bei CD Wälzholz arbeitet, hat Frau Kraft schon beim Firmenrundgang kennengelernt und gefragt: „Haben Sie sich denn auch hier bei Wälzholz kennengelernt? Und reden Sie zuhause auch über die Arbeit?“ Und von Norbert Wallenstein hat sie sich eine Maschine erklären lassen: „Sie war sehr nett und interessiert“, ist sein Fazit.

Anwältin der mittelständischen Wirtschaft

Hannelore Kraft will an diesem Vormittag aber auch ein anderes Bild von sich selbst zeichnen: das einer Anwältin der mittelständischen Wirtschaft in Südwestfalen. Der Besuch bei CD Wälzholz ist schon seit dem Jahr 2011 geplant, die Terminfindung war aber schwierig. Jetzt nutzt Unternehmenschef Dr. Hans-Toni Junius aber die Chance.

Mehr als 1900 Mitarbeiter

Das 1829 gegründete Familienunternehmen C. D. Wälzholz im Lennetal beschäftigt weltweit mehr als 1900 Mitarbeiter, die meisten in NRW.

An neun Standorten in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien produziert der Marktführer mehr als 600 000 Tonnen hochwertige kaltgewalzte Stahlbänder und -profile pro Jahr.

Er macht deutlich, wie sich sein Unternehmen international aufgestellt hat, aber dennoch die meisten Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen hält. Er weist auf die hohe Zahl von 83 Auszubildenden hin. Und er macht vor allem Druck bei den Problemen für die Wirtschaft in Hagen und der Region: „Die Straßen sind oft in einem schlechten Zustand, die Abgabenlast ist hoch. Vor allem aber haben wir ein großes energiepolitisches Problem.“

Hannelore Kraft in Hagen

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
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NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) besucht das Kaltwalzwerk C.D. Wälzholz in Hagen. © Ralf Rottmann/WAZ FotoPool
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CD Wälzholz beklagt höhere Stromnetzentgelte

Gemeint sind damit die höheren Stromnetzentgelte, die insbesondere auf energieintensive Betriebe wie CD Wälzholz zukommen. Und zwar nur in Hagen und Umgebung, wo Enervie Netzbetreiber ist. Denn der heimische Energieversorger muss die immensen Kosten auf sein Netz umlegen, die entstehen, weil die Abschaltung der verlustträchtigen konventionellen Kraftwerke von der Bundesnetzagentur untersagt worden ist.

Ministerpräsidentin zeigt Verständnis für Probleme der Betriebe 

Die Ministerpräsidentin weiß um das Problem, ihre Antwort bleibt eher im Vagen: Man habe sich gekümmert, sogar eine Bundesrats­initiave gestartet, um die Gesetzesgrundlage zu ändern. Doch dafür habe es keine Mehrheit gegeben. „Ich kann Ihnen heute keine Lösung anbieten. Wir werden da aber dran bleiben. Wir wissen, dass wir dicke Bretter bohren müssen.“

Doch auch wenn die Ministerpräsidentin ganz konkrete Aussagen schuldig bleibt, Dr. Hans-Toni Junius zeigt sich im Nachhinein zufrieden. Er ist sich sicher, dass der Besuch in seinem Unternehmen das Problembewusstsein bei der Regierungschefin gestärkt hat, dass steter Tropfen hier tatsächlich den Stein höhlt. Seinen Appell an Hannelore Kraft, neben allen Problemen der Ruhrgebietsstädte auch Südwestfalen im Herzen zu behalten, hat die Minterpräsidentin zuvor schon pariert: „In meinem Herzen ist viel Platz für Südwestfalen.“

Kraft trägt bequeme Turnschuhe beim Firmenrundgang

Das alles sagt sie mit bequemen Turnschuhen an den Füßen. Die hat sie extra für den Firmenrundgang zum Hosenanzug gewählt. Sie zuckt auch nicht, als sie eine blaue und ein bisschen zu große Firmenjacke von CD Wälzholz anziehen soll und eine klobige Schutzbrille aufsetzen muss. Kraft ist in derlei Fragen unkompliziert.

Zeit für Gespräch mit Vertretern von „pro integrativ“ 

Vor und auch noch einmal nach dem Rundgang nimmt sie sich zudem Zeit, um mit Gerd Woeste und Renate Korthaus von „pro integrativ“ – einem Eingliederungsbetrieb für stark lernbehinderte Menschen unter dem Dach von CD Wälzholz – zu reden.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft nimmt sich Zeit für Gespräche mit Vertretern der Belegschaft.
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft nimmt sich Zeit für Gespräche mit Vertretern der Belegschaft. © Ralf Rottmann

Beide machen ihr deutlich, wo sich ihr Betrieb mehr Unterstützung von der Politik erhofft. Und sie sind sich sicher, dass die Botschaft angekommen ist. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sich Frau Kraft darum kümmern wird“, sagt Gerd Woeste.

Kraft-Besuch ist nach 75 Minuten vorbei

Da ist Hannelore Kraft schon weg, denn sie legt größten Wert auf Pünktlichkeit. Exakt nach den geplanten 75 Minuten ist ihr Besuch vorbei.