Hagen. . Im Atelier 23 wird am Sonntag, 9. November, die Ausstellung „Hagener Künstler“ eröffnet. Besitzer Bernhard Paura lädt Besucher ein, sich die ehemalige Künstlerszene der Stadt aus der Nähe anzusehen. Dabei gibt es Kunst in allen Formen und Strukturen zu bewundern. Objekt von A wie Apfelbaum bis V wie Viegener.

Er genießt es, durch sein Atelier zu gehen und die Bilder und Skulpturen in Ruhe zu inspizieren. Zahlreiche der ausgestellten Werke sind ihm vertraut. Mehr noch, Bernhard Paura hat einen Großteil der Künstler, deren Arbeiten er ab Sonntagmittag ausstellt, persönlich gekannt. „Von den 32 Künstlern, die ich hier präsentiere, lebt allerdings nur noch einer, und das ist Horst Becking“, bedauert Bernhard Paura.

Am Sonntag öffnet er in der Bülowstraße 23 die Tür und zeigt „Hagener Künstler“, wie die ­Grup­­pen-Ausstellung schlicht betitelt ist. Die Werke, die zwei Wochen lang im Atelier 23 zu sehen sind, decken ein wirklich großes Spektrum ab.

Kunst in allen Formen

Gegenständliches wie Abstraktes wird ausgestellt, üppige Großformate in opulenten Rahmen und ungerahmte, schlicht daherkommende Kleinformate, außerdem Skulpturen und Objekte, werden gezeigt. „Von A wie Apfelbaum bis V wie Viegener findet man hier“, lacht Bernhard Paura, der seine Galerie seit etwa drei Jahren betreibt.

Apropos Viegener: Der Künstler ist mit einer Skulptur aus Steingut, die den Titel „Der sitzende Bauer“ trägt, in der Ausstellung vertreten. „Die Arbeit stammt aus den 50er Jahren, wie viele Exponate, die ich im Rahmen der Werkschau zeige“, erläutert Bernhard Paura. Die meisten Arbeiten stammen aus Privatbesitz. Carl Baumann ist diesmal nicht mit „Kunst im öffentlichen Raum“ (z.B. Kirchenfenster oder Mosaike) vertreten, sondern mit Ölbildern und Holzschnitten.

Fünf abstrakte Werke von Ernst Meister, Landschaften von Helwig Pütter, Kleinformate in Buntstift von Horst Becking und Federzeichnungen von Theo Brün zieren die Wände der Galerie in der Bülowstraße 23. „Theo Brün hat zahlreiche Abbildungen von Alt-Emst geschaffen. So wie diese Federzeichnung hier, wunderschön schlicht und fili­gran“, schwärmt Paura.

Ganz anders ein Motiv von Hermann Bettermann. Die „Venedig“-Ansicht, 1958 entstanden, ist farbenfroh und macht geradezu Lust auf eine Italienreise.

Schaffensfrohe Kunstszene in den 50/60ern in Hagen

Galerist Bernhard Paura – er ist Mitglied im Künstlerbund „Hagenring“ und selbst Schaffender – schmunzelt: „Eines meiner Lieblingsstücke ist ,Eva auf dem Sofa’.“ Die Skulptur aus Steingut bildet die Künstlerin Eva Niestrath ab, wie sie entspannt auf einer Couch liegt. Ihr Gatte Karel Niestrath hat die Skulptur entworfen.

„Es gab in den 50/ 60er Jahren eine so rege Künstlerschaft in Hagen, das war enorm“, blickt Paura zurück. Und erinnert in seiner Ausstellung gern an die lokalen Helden, von denen einige auch regional und sogar international Beachtung fanden.