Fröndenberg. Der geplante Lückenschluss der A 46 zwischen Hemer und Neheim wird auch zum Thema für Fröndenberg. Die Autobahn könnte unerwartet nahe rücken.

Nachdem der Untersuchungsraum für den Lückenschluss der A 46 zwischen Hemer, Menden und Neheim ausgeweitet wurde, könnte die geplante Autobahntrasse bis direkt an die Stadtgrenze an Fröndenberg heranrücken. Sollte die Trasse tatsächlich durch das Ruhrtal verlaufen, wäre Fröndenberg mutmaßlich sogar mehr betroffen als Menden. Naturschutzverbände zeigen sich alarmiert.

Stefan Neuhaus von der Gegner-Initiative GiGA46 verweist darauf, dass Fröndenberg künftig von zwei Autobahnen – der A 44 im Norden und der A 46 im Süden – eingekesselt wäre. Aus seiner Sicht sei es absurd, zwei Autobahnen so dicht aneinander zu führen. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz fürchtet gleichzeitig Eingriffe ins sensible Ruhrtal und verweist auf Artenschutz. Auch die Auswirkungen von Lärm müssten noch geprüft werden. Die Trasse soll bis in den Mendener Raum als Autobahn geführt werden. Im weiteren Bereich soll sie als Bundesstraße verlaufen.

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Die Projektplaner verweisen dagegen noch einmal darauf, dass der sogenannte Nordkorridor nur ein Teil des Untersuchungsraumes sei. "Die Erweiterung des Untersuchungsraumes von 46sieben nordwestlich von Menden geht auf einen Forderung der unteren Naturschutzbehörde des Hochsauerlandkreises zurück“, sagt Sprecher Michael Schmitz. Da sich ein Korridor in dem Bereich nicht von vornherein ausschließe und sich mit der „verkehrlichen Zielerreichung“ des Bundesverkehrswegeplan decke, sei mit dem Bundesverkehrsministerium abgestimmt worden, den Bereich entlang der Ruhr aufzunehmen.

Kreis Unna und Stadt Fröndenberg werden in Planung eingebunden

Durch die Erweiterung des Untersuchungsraumes durch den Nordkorridor werden nun auch die Stadt Fröndenberg und der Kreis Unna „zumindest randlich tangiert“, gestehen die Planer ein. Deshalb werden jetzt auch der Kreis Unna und die Stadt mit in Gespräche eingebunden, kündigen die A-46-Planer an.

Die erforderlichen Kartierungen seien bereits an Gutachterbüros vergeben worden. Seit August 2020 werden die Rastvögel in der Ruhraue erfasst. Aktuell seien Experten der Gutachterbüros AFRY (Köln) und NZO (Bielefeld) für die Wildkatzenkartierung im Gelände unterwegs. Im östlichen Raum kartiert das Büro AFRY neben der Wildkatze und den Rastvögeln in der Ruhraue die Brutvögel und später im Jahr werden Fledermäuse und Amphibien untersucht. WP-SPEZIAL: Hier geht's zum großen Spezial mit vielen Infos zum Lückenschluss!

Der östliche Raum ist laut Straßen NRW mehr als 30 Quadratkilometer groß, der gesamte Untersuchungsraum, in dem mögliche Trassen liegen könnten, rund 140 Quadratkilometer. Die Kartierungsarbeiten zur Erfassung der Tierbestände laufen seit August 2020 und werden sich bis Ende dieses Jahres erstrecken. Grundstücksbesitzer und Öffentlichkeit wurden frühzeitig darüber informiert. Die Erweiterung um den Nordkorridor werde nicht zu zeitlichen Verzögerungen in der Linienbestimmung führen, „da den mit den Kartierungen beauftragten Büros ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen“, betont Schmitz.

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