Frömern. Die Not macht erfinderisch: Das gilt vor allem für die Evangelische Jugend Frömern, die ein neues Ferienprogramm auf die Beine stellte.
Normalerweise tummeln sich in den Ferien dutzende Kinder rund um das evangelische Gemeindehaus an der Brauerstraße. Doch durch die Corona-Pandemie fallen viele Angebote der Evangelischen Jugend Frömern in diesem Jahr aus. Doch mit Blick auf die Kommunalwahl im September will man sich einer Tradition treu bleiben.
Die Pandemie als Herausforderung
Kaum eine Wolke am Himmel, die Sonne strahlt auf das Gemeindehaus an der Brauerstraße. Wo sich in den Ferien sonst dutzende Kinder tummeln, herrscht derzeit eher Tristesse. Coronabedingt fallen die meisten Angebote aus. In einer Branche, die gerade vom persönlichen Kontakt lebt, bedeutet das Umstellungen.
„Wir haben alles aufs Wesentliche heruntergebrochen“, sagt Jugendreferentin Katharina Grügelsiepe. Sie ist seit einigen Wochen hauptverantwortlich für die Jugendarbeit, nachdem der langjährige Kopf der Evangelischen Jugend, Sebastian Richter, sich neuen Aufgaben zuwandte.
Während der Sommerferien ist vor allem die „Bude“ im Außenbereich eine beliebte Anlaufstation. Der umgebaute Wagen war seinerzeit Teil des Kirchentages in Dortmund. Mit einer kleinen Feuerschale und ein paar kühlen Getränken genießen die Jugendlichen hier vor allem die lauen Sommerabende. „Es ist ein bisschen entspannter geworden“, sagt Grügelsiepe. Der 27-Jährigen steht seit einigen Wochen mit Klaus Meyer zudem ein neuer Kollege zur Seite. „Das war für ihn sicher ein besonderer Start“, sagt Grügelsiepe und lacht. Doch mit solchen Herausforderungen wachse man auch.
Die letzten Lockerungen kommen der evangelischen Jugend derweil zugute. Denn in sogenannten Bezugsgruppen (Gruppen bis zehn Personen) kann ein Teil der Angebote wieder aufgefangen werden. Ähnlich gestaltete sich etwa das Ferienprogramm in der Nachbarstadt Menden. „Die Jugendlichen haben einen enormen Tatendrang und würden gerne mehr machen als sie dürfen, da muss ich manchmal bremsen“, so die 27-Jährige. Allerdings müssen persönliche Treffen meist hinten anstehen. „Das fehlt ein bisschen.“
Der Blick in die Zukunft
Was ebenso fehlt, sind die Ferienfreizeiten, die allesamt abgesagt wurden. Denn eigentlich hätten Reisen nach Norwegen und Portugal auf dem Programm gestanden. Stattdessen gibt es für Kinder bis 15 Jahren ein Alternativprogramm, das in entsprechende Blöcke unterteilt ist. Dazu zählen gemeinsame Nachtwanderungen und andere Outdoor-Aktivitäten. Abgesehen von der Kinderbibelwoche, die von den Oster- auf die Herbstferien verschoben wurde, habe es ein solches Ferienprogramm noch nicht gegeben in Frömern. „Wir haben uns überlegt, was unsere Kernaufgaben sind“, sagt Katharina Grügelsiepe.
Eine dieser Kernaufgaben ist unter anderem auch die politische Bildung. Seit Jahren macht die Evangelische Jugend etwa mit der „Sei kein Schaf, geh wählen“-Aktion auf sich aufmerksam. Und genau das will die 27-Jährige auch beibehalten.
Dafür drehen die Verantwortlichen derzeit wieder kleine Videos mit den Bürgermeisterkandidaten, die anschließend auf Youtube und Instagram hochgeladen werden. „Die Demokratie darf nicht unter die Räder geraten“, betont die Jugendreferentin.
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