Fröndenberg. Die Umgestaltung des Marktplatzes in Fröndenberg läuft derzeit. Stadtplaner und Stadtteilmanagement wollen die Bürger mit ins Boot holen.
Die umfangreichen Bauarbeiten auf dem Marktplatz in Fröndenberg sind derzeit das sichtbarste Zeichen dafür, dass es mit der Umgestaltung der Fröndenberger Innenstadt losgeht.
Im Hintergrund und in vielen Gesprächen sind aber nun auch die Dortmunder Stadtplaner Junker + Kruse aktiv. Eine größere Sichtbarkeit und Beteiligung an ihren Planungen verhindert im Moment noch, wie so vieles, das Coronavirus. „Wir wollen auf die Menschen zugehen, auch wenn das im Moment ja etwas schwierig ist“, unterstreicht Stadtplaner Rolf Junker. Sein Büro ist seit vielen Jahren mitten im Herzen Dortmunds ansässig. Nun steht bei ihm die Fröndenberger Innenstadt im Fokus. Die Bauarbeiten auf dem Marktplatz laufen, damit ist der Start der großen und mehrteiligen Umbaumaßnahmen in der Innenstadt nun auch sichtbar. Für all die Dinge, die über die reinen Baumaßnahmen hinausgehen, ist mit dem Beginn und den politischen Entscheidungen zum Stadtteilmanagement 2016 auch das Stadtplanerbüro Junker + Kruse mit im Boot.
Grenzen gesetzt
Bürgerbeteiligung, Workshops, große Versammlungen zu Ideenfindungen und zum Austausch über die Baupläne sind normalerweise die Mittel der Wahl. „Anwohner, Händler, Gastronomen, die Verwaltung: Wir wollen alle Menschen bei den Planungen mitnehmen“, sagt Stadtplanerin Larissa Walter. Rolf Junker nennt es „Lust machen auf Aktivitäten“. Angesichts der Corona-Pandemie sind Versammlungen jedoch Grenzen gesetzt.
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Man hoffe darauf, derartige Veranstaltungen unter den gegebenen und notwendigen Rahmenbedingungen vielleicht im Herbst durchführen zu können. Aktuell suchen die Stadtplaner den persönlichen Kontakt zu den einzelnen Akteuren, zu den Gewerbetreibenden, Gastronomen, Immobilieneigentümern und Anwohnern. Die Planer sammeln und verknüpfen Ideen, Wünsche und Sorgen der einzelnen Personen, geben Hilfestellungen, knüpfen Kontakte, leisten Öffentlichkeitsarbeit.
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Der Marktplatz ist im wahrsten Sinne des Wortes dabei die erste Baustelle. Seine bauliche Umgestaltung etwa mit dem neuen Wasserspiel, aktuell in vollem Gange, soll im Herbst abgeschlossen sein. Aktuell laufen außerdem, so berichtet Bauamtsleiter Martin Kramme, die Ausschreibungen für die Umgestaltung des Bruayplatzes. Geplante Umsetzung: 2021. Ein weiteres Jahr später soll schließlich die Winschotener Straße in neuem Glanz erstrahlen.
Plakat informiert in Schaufenster der neuen Stadtbücherei
Im Schaufenster der neuen Stadtbücherei – die aktuell im alten Aldi-Gebäude eingerichtet wir – informiert ein großes Plakat die Passanten über die geplanten Maßnahmen im Herzen Fröndenbergs. Es kann bei Bedarf immer wieder aktualisiert werden, berichten die Stadtplaner. Außerdem findet man hier auch die Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit dem Dortmunder Büro.
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Jede Idee, jeder Vorschlag ist gerne gesehen, unterstreicht man bei Junker + Kruse. „Die unterschiedlichen Interessen bündeln“, so beschreibt der Beigeordnete Günter Freck die Aufgabe der Stadtplaner. Oder auch: vermitteln zwischen Verwaltung und Bürgern, Aspekte bedenken und erarbeiten, die zum Beispiel das städtische Bauamt nicht im Blick haben kann. „Es geht nur zusammen“, will Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe durch das Stadtteilmanagement das beste Ergebnis für die Fröndenberger Innenstadt erreichen. Der Kontakt zwischen Verwaltung und Stadtplanern sei regelmäßig und eng, betonen beide Seiten.
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Konkret bearbeitet das Dortmunder Büro viele Themenfelder für die Innenstadt: das Aufspüren von Fördertöpfen, eine einladende Gestaltung von Außengastronomie. Mietzuschüsse, Leerstandsmanagement und Konzepte zur Zwischennutzung. Wenngleich auch die Frage im Raum steht, ob Einzelhandel für eine spezielle Immobilie überhaupt noch das richtige Konzept ist oder vielleicht eher eine Umwandlung in Wohnraum vonnöten ist.
Oft andere Sorgen
Schon länger läuft für die Fröndenberger Innenstadt das Fassadenprogramm. Hier gibt es finanzielle Unterstützung bei entsprechenden Verschönerungsprojekten, was zunächst auch gut anlief. „Durch Corona ist das aber quasi im Moment zum Erliegen gekommen“, sagt Bauamtsleiter Martin Kramme. Gerade Handel und Gastronomie haben in Zeiten der Pandemie oft andere, dringendere Sorgen. Aufgabe der Stadtplaner wird es sein, die Aufmerksamkeit in der nächsten Zeit aber auch wieder auf dieses Großprojekt in der Fröndenberger Innenstadt zu lenken.