Fröndenberg. . Die Gebühren für Grabstätten auf dem städtischen Friedhof und Dienstleistungen rund um den Tod sollen teils deutlich steigen.
Die Gebühren für Beisetzungen auf den städtischen Friedhöfen werden im kommenden Jahr steigen. Die Friedhöfe haben im vergangenen Jahr ein Defizit von mehr als 35.000 Euro gemacht. Ursache ist unter anderem die geringere Auslastung der Leichenhalle und der Aufbahrungsräume. Die Stadtverwaltung sieht keine andere Chance, als durch eine Gebührenerhöhung auf die Verluste zu reagieren.
Erster Teil eines ganzen Maßnahmenpaketes ist, dass die Leichenhalle auf dem Friedhof größtenteils geschlossen werden soll. Laut Friedhofsverwaltung sind die Aufbahrungsräume im gesamten vergangenen Jahr nur noch dreimal genutzt worden. Der Grund liegt auf der Hand: Fast alle Bestatter verfügen mittlerweile über eigene Abschiedsräume, die deutlich mehr von Trauernden angenommen werden (WP berichtete).
In keinem Verhältnis
Die Sanierung der Leichenhalle stehe in keinem Verhältnis zu den Kosten, die dann anfielen, erklärt die Stadtverwaltung. „Das gesamte Kellergeschoss befindet sich in einem schlechten – nicht repräsentativen – Zustand.“ Eine Ausnahme muss für die Kühlung gemacht werden. Das Bestattungsgesetz schreibt vor, dass die Stadt eine eigene Kühlung vorhalten muss. Die Nutzungsgebühren steigen aber dafür von derzeit 18 Euro auf 30 Euro am Tag.
Auch die Preise für den Erwerb einer Grabstelle gehen nach oben. Je nach Modell wird es im kommenden Jahr zwischen 38 und 124 Euro teurer. Die teuerste Bestattungsform ist das Wahlgrab für zwei Personen – und knapp 5000 Euro teuer. Die günstigste Variante ist eine anonyme Urnengrabstelle für 1145 Euro.
Die „Konkurrenz“ auf den konfessionellen Friedhöfen in der Umgebung unterbietet die Preise teilweise um fast die Hälfte. Stadtverwaltung und Politik hatten darauf reagiert, indem sie versuchten, durch neue Bestattungsformen für mehr Attraktivität zu sorgen. Seit 2015 gibt es einen mittlerweile erweiterten Friedhain. Vergleichsweise neu ist das Modell „Urne am Baum“. Diese Variante ist pflegefrei, ermöglicht aber Angehörigen gleichzeitig an zentraler Stelle Schmuck abzulegen. Auch schlichte Erinnerungstafeln sind möglich.
Je mehr Beisetzungen, desto billiger
Auch in Zukunft ist keine Gebührenstabilität garantiert. Denn – so makaber es klingt – der Preis hängt auch immer davon ab, wie viele Fröndenberger das Zeitliche segnen. In den vergangenen Jahren schwankte die Zahl der Beisetzungen zwischen 79 und 116 im Jahr. Je weniger Nachfrage, desto teurer wird es für den Einzelnen.