Fröndenberg. . Die Konjunktur brummt. Fröndenberg punktet mit mehr Jobs und einem Top-Wert bei der Ausbildung. Woran liegt’s?

Die Konjunktur entspricht der Wetterlage. Sie könnte besser nicht sein. So stellte es der Chef der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dortmund, Stefan Schreiber, am Dienstag vor dem Wirtschaftsgespräch in Fröndenberg dar. Dennoch warnt er vor Euphorie. Gefahr für die Wirtschaft im Kammerbezirk, der Dortmund, Hamm und den Kreis Unna umfasst, droht demnach aus Osteuropa, vor allem aus Russland.

Wirtschaft brummt

Laut Schreiber liegt die Zufriedenheit in den Mitgliedsbetrieben der Industrie- und Handelskammern im gesamten Ruhrgebiet bei annähernd 100 Prozent: Rekord. Befragt wurden 1900 Firmen mit insgesamt 143 000 Mitarbeitern.

Versicherungspflichtige Jobs

Fröndenbergs Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe (SPD) erinnerte daran, dass die Zahl sozialversicherungspflichtiger Jobs in der Stadt innerhalb von drei Jahren bis Ende 2016 um zehn Prozent gestiegen sei. Die Zahl wuchs von 3757 auf 4144 Stellen.

Ausbildungsmesse wirkt

Ausbildungsmesse
Ausbildungsmesse "Backstage" in der Gesamtschule Fröndenberg. Teilnehmer: 32 Betriebe aus der Region, darunter OBO aus Menden und Bayer aus Bergkamen © Jürgen Overkott

Gastgeber Fröndenberg nimmt in der IHK-Statistik den Spitzenplatz bei der Ausbildung ein. Die Unternehmen im Stadtgebiet steigerten ihr Angebot an Ausbildungsplätzen binnen Jahresfrist um 34 Prozent. 2016 wurden 41 Verträge abgeschlossen. In diesem Jahr waren es 55 Kontrakte. Schreibers Dank ging an Fröndenbergs Unternehmerschaft und die Stadtverwaltung, die Infrastruktur bereitstellt. Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe (SPD) reichte das Lob an die erkranke Wirtschaftsförderin Anna Wehrmann weiter. Sie habe vor drei Jahren eine erfolgreiche Ausbildungsmesse ins Leben gerufen.

Schnell ins Netz

Beim Ausbau der Infrastruktur in der Stadt besitzt das schnelle Internet Vorrang, wie Rebbe betonte. Insgesamt stehen 2,3 Millionen Euro Fördergeld bereit. Die Stadt bereitet lautet Rebbe eine europaweite Ausschreibung der Aufträge für den Netz-Ausbau vor. In der Stadtmitte stehen dem Bürgermeister zufolge sieben Hotspots für Gratis-WLAN zur Verfügung.

Schürenfeld vor Erschließung

Das geplante Gewerbegebiet Schürenfeld steht vor der Erschließung. Kommendes Jahr geht’s laut Rebbe los. Das Baurecht ist gesichert, die Finanzierung steht, der Erwerb von Grundstücken läuft.

Gefahren im Netz

Internet-Experte Chris Wojzechowski nutzte die Gelegenheit, Unternehmer für Gefahren aus dem Netz zu sensibilisieren. Gefahrenquellen für digitale Angriffe auf Unternehmensdaten seien unbedachter Umgang mit Passwörtern für private wie gewerbliche Rechner und mobile Empfangsgeräte sowie gedankenlose Zustimmung zur Installation neuer Programme. Unbedarftheit mache beste Sicherheitssoftware zunichte.

Solartechnik mit Potenzial

Der Fröndenberger Unternehmer Dieter Röttger präsentierte Solaranlagen für Gewerbetreibende. Als Vorzeigekunde gilt die Mendener Bank. Die Kosten für derlei Investitionen sind noch hoch: Das gab Röttger zu. Die Stadtwerke Fröndenberg arbeiten an einem Pachtmodell für gewerbliche Solar-Kunden. Röttger hofft, dass Sonnen-Energie mittelfristig billiger werde als konventionell erzeugter Strom.