Fröndenberg. . Die Stadt braucht das Gewerbegebiet, sagt die Verwaltung. Der Rat wird wohl am Mittwoch Ja dazu sagen. Dennoch sind nicht alle zufrieden.

Das Gewerbegebiet Schürenfeld rückt näher. In seiner heutigen Sitzung wird Fröndenbergs Rat die umstrittene neue Gewerbefläche zwischen den Ortsteilen Dellwig, Strickherdicke und Langschede wohl mehrheitlich beschließen.

Das Gewerbegebiet fällt größer aus als zunächst geplant. Der Landesbetrieb Straßen NRW setzte eine Vergrößerung des Kreuzungsbereichs an der B 233 durch. Obendrein drängten Bürger erfolgreich auf eine Eingrünung des künftigen Gewerbegebietes.

Die Stadt ließ zudem ein Gutachten zur erwarteten Umwelt-Belastung erstellen. Geprüft wurden Beeinträchtigungen durch Gerüche, Luftschadstoffe, Staub, nächtliche Beleuchtung sowie Erschütterungen durch Produktion und Transport. Dazu heißt es in der Beschlussvorlage: „Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Beeinträchtigungen der Wohnnutzung nach Umsetzung der im Bebauungsplan festzusetzenden Nutzung zu erwarten sind, es aber bei einer deutlichen Einhaltung der Jahresmittelwerte für Feinstaub, Stickstoffdioxid bleibt.“ Das Probleme könne durch vorbeugenden Immissionsschutz „gemindert werden“. Laut Beschlussvorlage berühren die Ergebnisse aus allen Beteiligungsschritten die Grundzüge der Planung nicht. Der Bebauungsplan soll als Satzung so beschlossen werden, wie er den Ratsmitgliedern vorliegt.

Kämmerer gegen Grüne

Kämmerer Günter Freck zur WP „Wir brauchen dieses Gewerbegebiet. Es lässt sich einfach begründen: Die Stadt Fröndenberg besitzt zurzeit lediglich 4000 Quadratmeter Gewerbefläche, am Standort in Westick.“ Die Stadt sei „nicht in der Lage, eine eigene Ansiedlungspolitik zu betreiben. Die letzten großen Gewerbegebiete Westick, Atlantik und In den Telgen auf der Hohenheide sind im vorigen Jahrhundert bebauungsplanmäßig entstanden“. Die Stadt setzt auf mehr Gewerbe- und Einsteuerzahler. Fröndenberg unterliegt der Haushaltsicherung. Bis 2017 muss die Stadt einen ausgeglichen Etat vorweisen.

Martin Schoppmann von den Grünen hielt in der WP gegen. Er befürchtet bei der Gewerbeansiedlung „Verschiebeeffekte“. Der Ratsherr verwies auf Risikofaktoren. Es sei ungewiss, wie viel Geld die Grundstücksverkäufe einbringen und wann die in der Regel mit Zugeständnissen gelockten Betriebe Gewerbesteuer zahlen.