Fröndenberg. . Die Sause im Septembern hinterließ Katerstimmung. Jetzt soll es Rummel-Eminenz Rudolf Isken richten. Doch nicht alle sind davon begeistert.
Die Fliegenkirmes gehört zu Fröndenberg wie Hopfen zum Bier. Doch in diesem Jahr hinterließ der Traditionsrummel bei allen Beteiligten Katerstimmung: Ein Auto-Scooter macht noch keine Sause. Das soll jetzt anders werden. Rummel-Eminenz Rudolf Isken soll’s richten. Doch nicht alle sind davon begeistert.
- Der Reihe nach
Vor der Fliegenkirmes hagelte es Absagen. Schaustellerin Eveline Alexius bemerkte damals, Mitte September, trocken: „Man merkt, dass wir in diesem Jahr das einzige Fahrgeschäft sind – für uns ist das gut, aber für die Kirmes tödlich.“ Die erfahrene Kirmes-Frau fügte hinzu: „Noch so ein Jahr – und das war es.“
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Das maue Interesse der Schausteller an der Fliegenkirmes hat gute Gründe. Einer davon: Die Schausteller hatten dieses Jahr zu wenig Zeit zum Aufbau – nicht einmal zwei Tage. „Das ist für größere Fahrgeschäfte ganz knapp, einigen zu knapp“, bilanzierte Süßwaren-Anbieter Jochen Hornig säuerlich. „Natürlich hat die Kirmes eine Zukunft, sie gehört zu Fröndenberg. Aber im nächsten Jahr muss sich einiges ändern.“
- Nur was?
Die Stadtverwaltung richtete einen Runden Tisch ein. Jetzt soll Rudolf Isken, langjähriger Vorsitzender des Hammer Schaustellervereins „Hand in Hand“ seine Expertise einbringen. „Wir wollen“, teilte Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe mit, „mit einem Fachmann ausloten, was geht und was nicht.“
Fluchtwegeplan und Baumstandorte
Die Hausaufgaben für Isken:Wie kann die Kirmes attraktiver werden? Wie soll der äußere Rahmen aussehen?
Für welche Fahrgeschäfte ist Fröndenberg interessant?
Wie können Schaustellerverband und Stadtverwaltung zusammenarbeiten?
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Rebbe & Co. wollen ihrerseits Isken briefen. Der Experte erhält Infos zum Fluchtwegeplan, zu Bäumen am Veranstaltungsort und, natürlich, eine Liste mit Ideen vom Runden Tisch. Kostproben gefällig? Für den Runden Tisch ist es denkbar, die Fliegenkirmes mit einem Oktoberfest zu kombinieren, für die Jugend ein eigenes Festzelt zu errichten, die Vereine stärker zu beteiligen – und, ja, der Standort der Kirmes steht ebenfalls in der Diskussion.
- Isken schweigt vorerst
Anders als der liberale Ratsherr Andreas Wette. Der ehemalige Vorsitzende des Kulturausschusses merkte spitz an, der Kirmes-Berater sei schon seit Jahren nicht mehr in Fröndenberg präsent. Zugleich kartete Wette nach. Er habe die Verwaltung bereits 2010 darauf hingewiesen, was seiner Meinung nach verbessert werden solle – vergebens. Wette setzt lieber auf Schausteller, „die uns schon lange die Standtreue halten“. Das drücke sich auch in Cent und Euro aus. Tatsache ist: Das jüngste Kirmes-Feuerwerk war ein Kracher.