Ennepetal/Breckerfeld. Ein 26-jähriger Postbote aus Ennepetal ist mit vielen Kilogramm Drogen aufgeflogen - nicht zum ersten Mal.
Der 26-jährige Ennepetaler Postbote wird wohl für eine lange Zeit keiner Briefe und Päckchen mehr zu den Leuten bringen, denn ganz andere Lieferungen haben ihn bereits ins Gefängnis gebracht. Nur ein halbes Jahr, nachdem er zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden war, sorgt ein viele Kilogramm schwerer Drogenfund in einem Breckerfelder Keller dafür, dass ihm weitere Jahre im Gefängnis drohen.
Kiloweise Kokain, Amphetamine, MDMA und Cannabis hatten die Ermittler in einem Breckerfelder Keller gefunden (wir berichteten). Zum Start des Prozesses am Donnerstag, 16. Mai, gewährt Dr. Désirée Kuhn-Pfeil, Pressesprecherin des Landgerichts in Hagen, auf Nachfrage der Redaktion Einblicke in den Rahmen des Drogenfunds.
Lesen Sie auch:
Gevelsberg: Attacke auf Behindertenwohnheim der AWo
Straßenausbaubeiträge abgeschafft: Wer trotzdem zahlen muss
Ennepetal: 63 Wohnungen auf ehemaligem Fabrikgelände geplant
Die Geschichte spielt in einem Mehrfamilienhaus in Breckerfeld, in dem eine Bekannte des Angeklagten eine Wohnung mit einem dazugehörigen Keller gemietet hat. Diesen soll sie dem Mann zur Verfügung gestellt haben und laut ihrer eigenen Aussage nichts davon gewusst haben, was der Ennepetaler dort treibt.
Nachbarin ruft die Polizei
Dafür erweckte der junge Mann die Aufmerksamkeit einer Nachbarin. Der fiel nämlich auf, dass immer wieder jemand im Keller war, der nicht zu den Mietern des Hauses gehörte. Ebenso nahm sie einen süßlichen Geruch, der aus dem Keller der Nachbarin strömte, wahr. Sie besorgte sich den Schlüssel für den Raum und stieß auf das große Drogenlager, das einen Straßenverkaufswert im sechstelligen Bereich hatte.
„Über das Kennzeichen des Wagens, mit dem der Angeklagte dort immer vorfuhr, stießen die Ermittler schließlich auf ihn“, sagt Dr. Désirée Kuhn-Pfeil. Und: Bei seiner Festnahme trafen die Polizisten auf einen alten Bekannten, denn der Briefträger ist mehrfach einschlägig vorbestraft, war zum Tatzeitpunkt erst frisch, einschlägig verurteilt worden.
Neben einer Geldstrafe wegen Dealens hatte er erst am 29. August des Jahres 2022 eine Haftstrafe vor dem Hagener Landgericht in Höhe von drei Jahren und sechs Monaten kassiert. Am 29. Dezember des Jahres fand die Kellerdurchsuchung statt. „Er ist daher aktuell in Haft und befindet sich im offenen Vollzug“, teilt die Pressesprecherin des Landgerichts mit.
Wie lange er möglicherweise zusätzlich absitzen muss und ob er im offenen Vollzug bleiben darf, das wird sich nun während der nächsten drei Verhandlungstage vor der sechsten großen Strafkammer des Hagener Landgerichts klären.
+++ Nichts mehr verpassen: Bestellen Sie hier unseren Newsletter aus Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm +++