Ennepetal. Die geplante Großbaustelle der AVU Netz in Ennepetal hat für Irritationen bei Anwohnern, Stadt und VER gesorgt. Inzwischen gibt es mehr Klarheit.

Der Baubeginn wurde erneut verschoben, doch bis die AVU Netz GmbH ihre umfangreiche Baumaßnahme in der Rüggeberger Straße beginnt, wird es nicht mehr lange dauern. Eine erste Ankündigung der bevorstehenden Leitungsarbeiten hatte in der vergangenen Woche für einige Irritationen gesorgt. Inzwischen herrscht mehr Klarheit. Für längere Zeit wird es zumindest tagsüber eine Vollsperrung geben, so dass die direkte Verbindung zwischen Homberge und Rüggeberg gekappt wird.

Eines vorweg: Der Start der Bauarbeiten, der ursprünglich am vergangenen Montag (16. Oktober) hätte erfolgen sollen und inzwischen bereits um eine Woche verschoben wurde, verzögert sich noch weiter: Nun soll es erst am Montag, 6. November, losgehen. Das teilte Frank Reiber, Leiter des Vorstandsbüro der AVU, gegenüber dieser Redaktion mit. Die beauftragte Bauunternehmung Jakobi sei weiterhin mit der Behebung eines Wasserrohrbruchs für einen anderen Auftraggeber beschäftigt, erklärte Reiber.

Die AVU Netz will in der Rüggeberger Straße im Bereich zwischen den Häusern Nummer 68a (Höhe Abzweigung Richtung Örtchen/Halbachshäuschen/Hülsenbecker Tal) und Nummer 99 (Höhe Kleingartenanlage) auf einer Länge von etwa 430 Metern ältere Versorgungsleitungen herausnehmen und durch moderne ersetzen. Das sei notwendig, „um die Versorgungssicherheit auf dem gewohnt hohen Niveau zu gewährleisten“, teilte das Unternehmen mit. Die Wasserleitung sei 1904 gebaut worden, die Gasrohre würden aus dem Jahr 1958 stammen und auch die Stromleitungen seien bereits älteren Datums: Die Mittelspannungsleitung sei 1962 verlegt worden, die Niederspannungsleitung 1970.

Durchfahrt für Busse der VER

Die Bauarbeiten sollen in einem Zug und in einem Graben durchgeführt werden. Damit verbunden sind zum Teil erhebliche Verkehrsbehinderungen. Vergleichsweise harmlos geht es los: Ab Baubeginn am 6. November wird es auf der Rüggeberger Straße bis Ende des Jahres an verschiedenen Stellen in dem betreffenden Bereich halbseitige Sperrungen geben. Der Verkehr wird dort jeweils mit einer mobilen Ampelanlage geregelt.

Voraussichtlich ab März 2024 werden die Arbeiten unter Vollsperrung erfolgen. „Wir arbeiten uns in Richtung Milspe vor“, erklärt Frank Reiber. Für mehrere Monate bedeutet das, dass die Durchfahrt zwischen Rüggeberg und Homberge zu den Arbeitszeiten wochentags von 8 bis 17 Uhr nicht möglich ist. Außerhalb dieser Zeiten sollen mobile Ampelanlagen den Verkehr regeln. Aufgrund der aus Sicherheitsgründen einzuhaltenden Abstände zum jeweiligen Arbeitsbereich sei es nicht anders möglich, als unter Vollsperrung zu arbeiten, so Reiber. Die Linienbusse der VER sollen aber durchfahren können, dafür würden die Arbeiten kurzzeitig unterbrochen. Gleiches gelte für Feuerwehr und Rettungsdienst.

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Sobald die Baustelle weiter in Richtung Milspe gewandert ist und die Einmündung der Neuenlander Straße hinter sich gelassen hat, könne im Nahbereich eine Umleitung durch die Hans-Sachs-Straße und die Neuenlander Straße eingerichtet werden, meint Frank Reiber. Grundsätzlich sollen für die Dauer der Vollsperrung großräumige Umleitungen ausgeschildert werden. Läuft alles nach Plan, werde man die Bauarbeiten im November 2024 abschließen, sagt Reiber. Wenn der Winter allerdings sehr hart werde, könnte es möglicherweise etwas länger dauern. Außerdem, so räumt der AVU-Vertreter ein, sei die Trasse, in der die alten Versorgungsleitungen liegen, relativ unklar – so alt wie die Leitungen seien eben auch die zugrundeliegenden Pläne.