Schwelm. Kleider vergünstigt aus zweiter Hand? Das geht auch in Schwelm. Wir zeigen euch die Second Hand Läden in der Schwelmer Innenstadt:
Für jeden Anlass ein neues Kleid, das neuste Handy oder die neusten Schuhe. Unsere Gesellschaft kauft im Überfluss und produziert auch Müll im Überfluss. Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, wie man doch so schön sagt. Doch ist nicht alles, was aussortiert wird, auch längst Müll. Second Hand ist deswegen schon länger wieder im Trend und auch in der Schwelmer Innenstadt lässt es sich nachhaltiger shoppen.
Second Hand für Kinder
Regalreihen voller bunter Kinderkleidung, Kleider, Hosen und dicke Jacken hängen in dem Second Hand Laden von Irene Timmerbeil. Seit 20 Jahren ist „Kit’s second Hand Kinderausrüstung“ in der Kirchstraße 18 ansässig. „Wir haben alles, was man so braucht. Von dicken Klamotten bis zu Schlafanzügen“, erklärt die Eigentümerin, „Von den Größen 50 bis 176, für Mädchen und Jungen.“
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Dabei hat die gebürtige Holländerin neben Second Hand Artikeln auch Neuware im Sortiment. „Die Leute bringen die neu gekauften Artikel auch wieder zurück, das ist wie ein Kreislauf“, erklärt sie. Die Second Hand Kleider werden von Privatpersonen abgegeben und im Laden auf Kommission verkauft. „Das sind keine Spenden“, stellt Irene Timmerbeil klar. Dabei achte sie auf die Qualität der Artikel. „Ich nehme nur Markensachen an“, wobei auch Marktgrößen wie H&M und Zara als Marke gelten. Und Preislich? Die Neuware ist ab 9,95 Euro und aufwärts zu kaufen, abhängig von dem Artikel. Bei der Second Hand Ware kann man schon ab 2 Euro fündig werden. Kinderbodys werden teilweise auch ab 1 Euro angeboten. Alle Klamotten, die nicht verkauft oder nicht angenommen werden, werden nach Absprache an den Kinderschutzbund gespendet.
Geöffnet hat der Laden dienstags bis freitags von 9.30 bis 13 Uhr und von 14.30 bis 17 Uhr, samstags steht die Tür von 10.30 bis 13 Uhr offen. „Ich bin aber auch flexibel mit den Zeiten“, sagt Irene Timmerbeil, „Wenn ich da bin, bleibe ich auch mal länger. Man sollte nur vorher anrufen und Bescheid sagen.“
Vintage Klamotten für Erwachsene: „Vintage Glück“ in der Hauptstraße
Aber auch für Erwachsene finden sich in der Schwelmer Innenstadt Second Hand Läden. Unter anderem der Laden „Vintage Glück“ in der Hauptstraße 37 von dem gemeinnützigen Verein AtelierSieben e.V. „Wir machen viel zum Thema Nachhaltigkeit und unsere Klamotten sind eine der größten Umweltsünden“, erklärt Heike Philipp, AtelierSieben, wie die Idee zu einem Second Hand Shop entstanden ist. „Es wird produziert zum Wegschmeißen“, geht ihr das Thema nah, „und da haben wir uns gefragt ‘Was können wir dagegen tun?’“
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In „Vintage Glück“ finde sich alles von Kleidern und Hosen über T-Shirts und Taschen bis hin zu Schuhen und Schmuck – hauptsächlich jedoch Damenbekleidung, nur ein bisschen Herrenkleidung sei dabei, das liege aber vor allem am Kaufverhalten. Frauen haben üblicherweise einfach mehr Klamotten. „Wir haben sogar einige Abendkleider. Es gibt nur keine Unterwäsche und Bademode, aus hygienischen Gründen und natürlich kein Pelz oder Schlangenleder“, sagt Heike Philipp. Auch Kinderkleidung biete der Laden nicht an, da es das Angebot in Schwelm bereits gibt. „Wir wollen uns nicht gegenseitig Konkurrenz machen“, erklärt Heike Philipp.
Generationsübergreifend von jung bis alt, könnten die Kunden in dem Laden nach etwas passendem suchen, dabei Geld sparen und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun, freut sich Heike Philipp. Der Preis sei immer unterschiedlich: „Das kommt auf die Qualität und das Material an. Man kann bei uns auch Sachen für 1 Euro kriegen.“ Doch natürlich kann es auch teuer werden, wenn die Qualität des Kleides das zulässt. „Wir wollen, dass sich Jeder was leisten kann und Spaß hat, aber auch ein anderes Bewusstsein entwickeln.“
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Die Ware komme ausschließlich aus zweiter Hand. Manchmal sind es auch neuwertige Klamotten, die die Kunden noch nie getragen haben. „Die Fehlkäufe“, wie Heike Philipp sie nennt und die wohl jeder schon in seinem Schrank hängen hatte. Genau wie im Laden von Irene Timmerbeil werden die Klamotten nur auf Kommission angenommen. Drei Monate würde die Kleidung dann im Geschäft ausgelegt, wenn sie verkauft werden, wird der Preis fair aufgeteilt, wenn nicht, müssen sie wieder abgeholt werden. „Alles was wir nicht verkaufen und nicht wieder zurück geht, spenden wir an die Kleiderkammer.“ Dabei ist auch wichtig, dass „Vintage Glück“ die Klamotten nur passend zur jeweiligen Saison annimmt. Jetzt zum Herbst werden also keine Sommer-Klamotten mehr angenommen. „Wir nehmen auch keine gefälschten Markenklamotten an“, fügt Heike Philipp noch hinzu.
In der Schwelmer Innenstadt, am Kirchplatz 1, bietet der Laden „Tiralau by Rahel Karau“ ebenfalls Second Hand Damenmode an. Über die Herbstferien ist der Laden jedoch geschlossen. Ab dem 18. Oktober sind auch hier Second Hand Schätze zu finden.
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