Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. Für Bahnreisende rund um Schwelm, Ennepetal und Gevelsberg werden die nächsten Wochen zur Geduldsprobe. Wegen Bauarbeiten sind Strecken gesperrt.
Eine Mega-Baustelle der Deutschen Bahn wird den Zugverkehr in NRW ab dem 25. Oktober für einen Monat auf den Kopf stellen. Massive Schäden auf vielen Kilometern Gleisen werden den Zugverkehr zwischen Hagen und Köln auf der einen Strecken sowie zwischen Hagen und Düsseldorf auf der anderen Strecke beeinträchtigen. Ein Epizentrum der Schäden liegt in Gevelsberg, Ennepetal und Schwelm. Von der S-Bahn bis zum ICE wird kein Zug mehr normal fahren.
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Die Deutsche Bahn wird von Mittwoch, 25. Oktober, bis Sonntag, 26. November, umfangreiche Arbeiten ausführen. Auf mehreren Abschnitten sind die Bauteams unterwegs, um die stark belasteten Strecken wieder in Schuss zu bringen. Da liegt ein ganz dicker Brocken zwischen Hagen und Schwelm. Denn allein hier tauscht die DB mehr als 5000 Schwellen auf einer Länge von 3,1 Kilometern aus. „Grund ist ein Herstellerfehler“, wie die Bahn mitteilt – also liegt an dieser Stelle kein Verschleiß oder ein äußerer Einfluss vor. „Bis die Schwellen erneuert sind, fahren die Züge über die betroffenen Stellen mit geringerer Geschwindigkeit“, macht die Bahn deutlich, dass dieser Produktionsfehler ab sofort Auswirkungen auf den Zugverkehr hat.
Dazu kommen weitere Baustellen auf den Strecken, denn die Bahn bessert den Oberbau – also Schienen, Schwellen und Schotter – auf einer Gesamtlänge von etwa sieben Kilometern aus: Im Bereich des Wuppertaler Hauptbahnhofs, in Wuppertal-Vohwinkel sowie in Leichlingen. „Da der Verkehr auf der Schiene in den vergangenen Jahren zugenommen hat, ist der Ausbesserungsbedarf groß. Darüber hinaus haben Starkregenereignisse der vergangenen Jahre die Infrastruktur durch die Tallage Wuppertals enorm belastet, zuletzt beim Hochwasser 2021. Viele kleinere Reparaturen haben wir immer wieder nachts durchgeführt,“ erläutert Jürgen Ptaszyk, Leiter der Instandhaltung bei der DB Netz im Raum Düsseldorf. „Jetzt müssen wir aber einmal richtig in die Gleise, um unsere Technik für einen längeren Zeitraum in Ordnung zu bringen.“
Unter dem Strich bündelt die Deutsche Bahn in diesem Bereich zusätzlich zum Ennepe-Ruhr-Kreis in dem Baustellen-Monat auf einer der Hauptstrecken im Bundesland 14 Maßnahmen, arbeitet zehn Kilometer Gleis durch, tauscht weitere 2000 Schwellen aus und bewegt etwa 2.500 Tonnen Schotter.
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Der Bahn scheint die Tragweite ihres zwölf Millionen Euro teuren Eingriffs in den Alltag der vielen Pendler, die in die Rhein-Metropolen arbeiten, durchaus bewusst. „Wir wissen, dass wir den Reisenden sehr viel abverlangen“, sagt Ptaszyk. „Die Arbeiten sind aber zwingend notwendig, um die Strecke für die kommenden Jahre fit zu halten. Wir bitten daher um Verständnis.“
Und, so betont die Bahn: „Trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte sei Baulärm leider nicht zu vermeiden. „Wir bitten die Anwohnerinnen und Anwohner hierfür um Verständnis.“
Auswirkungen auf den Zugverkehr im Einzelnen
Nahverkehr
Von Mittwoch, 25. Oktober ab 21 Uhr, bis Samstag, 4. November um 5 Uhr, sind die S-Bahn-Gleise gesperrt. Dies führt zu folgenden Fahrplanänderungen:
S 7 (VIAS): Teilausfall zwischen Wuppertal Hbf und Wuppertal-Oberbarmen. Die Linien S 8 und S 9 (DB Regio) fallen zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Wuppertal-Oberbarmen aus. Die Linien S28 (Regiobahn) und RE 49 (DB Regio) fallen zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Wuppertal Hbf aus. Schienenersatzverkehr wird zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Wuppertal Hauptbahnhof eingerichtet, jeder zweite Bus fährt bis Wuppertal-Oberbarmen.
Zusätzlich sind von Mittwoch, 25. Oktober (21 Uhr), bis Samstag, 6. November (5 Uhr), folgende Linien betroffen: Der RE 7 (National Express) fällt zwischen Opladen und Solingen aus. Alternativ können Reisende die RB 48 nutzen. Diese Linie RB 48 (National Express) fällt allerdings zwischen 23 Uhr und 5 Uhr an einigen Tagen zwischen Opladen und Solingen aus. „Als Ersatz verkehren Busse“, verspricht die Deutsche Bahn.
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Von Montag, 6. November um 5 Uhr, bis Montag, 13. November um 5 Uhr, sind dann die Ferngleise gesperrt. Dies führt zu folgenden Änderungen: Die Linie RE 4 (National Express) fällt zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Hagen Hauptbahnhof komplett aus. Es fahren weiterhin S-Bahn-Züge zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Hagen Hbf.
Die Linie RE 13 (Eurobahn) fällt zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Hagen Hbf aus. Es fahren weiterhin S-Bahn-Züge zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Hagen Hbf. Die Linie RE 7 wird zwischen Köln-Mülheim und Wuppertal-Vohwinkel über Leverkusen Mitte umgeleitet. Die Halte zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Hagen Hbf entfallen allerdings komplett. Die Linie RB 48 fällt zwischen Köln Messe/Deutz und Wuppertal-Oberbarmen aus.
Folgende Schnellbusse fahren: 1. Köln Messe/Deutz - Wuppertal-Vohwinkel (Bus mit allen Halten), 2. Köln Messe/Deutz - Opladen – Leichlingen - Solingen - Wuppertal-Vohwinkel (Schnellbus), 3. Köln Messe/Deutz - Solingen - Wuppertal Hbf (Schnellbus) 4. Köln Messe/Deutz - Hagen Hbf (ohne Zwischenhalt)
Von Mittwoch, 15. November, bis Sonntag, 26. November, finden schließlich nächtliche Sperrungen statt. Betroffen sind die S-Bahn-Linien S 8 und S 9. Die S 8 verkehrt mit anderen Fahrzeiten auf dem Regelweg. Die S 9 fällt nachts zwischen Velbert-Langenberg und Wuppertal Hauptbahnhof komplett aus. Vom 15. bis 26. November fahren die Linien zudem in den Nächten abweichend.
Fernverkehr
Auch der Fernverkehr mit IC und ICE ist massiv betroffen, von Stuttgart bis Dresden und von München über Frankfurt bis Berlin. Denn: Von Mittwoch, 25. Oktober, 0 Uhr, bis Montag, 13. November, 5 Uhr, hält kein einziger Fernzug an den Bahnhöfen in Hagen, Wuppertal und Solingen. Fernverkehrszüge, die planmäßig von Köln über Wuppertal nach Berlin fahren, werden dann über die Ruhrstrecke umgeleitet. Die Sprinterzüge von Bonn über Köln nach Berlin entfallen hingegen auf der gesamten Strecke komplett.
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Züge der Relation Wuppertal – Köln-Rhein/Main – Frankfurt nach München werden ab Dortmund über Düsseldorf nach Köln umgeleitet. Fernverkehrszüge von Wuppertal nach Süddeutschland entfallen zwischen Dortmund und Köln komplett, genauso die Linie Stuttgart – Bonn –Köln – Dortmund – Hannover – Leipzig – Dresden. Erst ab Köln besteht in Richtung Süden das reguläre Angebot.
Die Fahrplanänderungen sind in den Online-Auskunftssystemen der Deutschen Bahn enthalten und werden über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben. Außerdem sind sie unter bauinfos.deutschebahn.com/nrw, über die App „DB Bauarbeiten“ sowie unter zuginfo.nrw abrufbar.
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