Ennepetal. Vandalismus, Schlägereien und überall Müll. Einige Ecken in Ennepetal machen den Menschen Angst. So will die Politik das Problem lösen.

Ruhestörung, Schlägereien, Vermüllung, Sachbeschädigung, Vandalismus und tätliche Angriffe: Die aktuelle Situation insbesondere in Milspe (wir berichteten) hat die Politik auf den Plan gerufen. In einem gemeinsamen Antrag fordern alle sechs Ennepetaler Ratsfraktionen die Verstärkung des städtischen Ordnungsdienstes.

Das Ganze habe Zustände angenommen, „die wir so nicht hinzunehmen bereit sind“, heißt es in einem an Bürgermeisterin Imke Heymann gerichteten Schreiben, das die sechs Fraktionsvorsitzenden unterzeichnet haben. Die Vorkommnisse würden vielen Menschen Angst machen. „Uns ist bewusst, dass uns als Kommune an vielen Stellen die Hände gebunden sind. In diesem Zusammenhang möchten wir Sie aber bitten, die bereits laufenden Gespräche mit dem Landrat und der Kreispolizeibehörde zu intensivieren, da wir vielen aktuellen Problemen nur mit Hilfe der Polizei wirksam begegnen können“, wenden sich die Fraktionen direkt an die Bürgermeisterin.

Am Montag hatte Imke Heymann den Fraktionschefs und den Bürgermeisterstellvertreterinnen und -stellvertretern einen Sachstandsbericht gegeben. Angesichts dessen bitten die Fraktionen nun darum, „den Außendienst des Ordnungsdienstes umgehend mit zwei weiteren Vollzeitkräften (oder entsprechenden Teilzeitäquivalenten) zu verstärken.“ Dies geschehe vor dem Hintergrund, die Präsenz des kommunalen Ordnungsdienstes insbesondere in Milspe auch in den Abendstunden deutlich zu erhöhen, konsequent gegen Ordnungswidrigkeiten vorzugehen und wo möglich zur Anzeige zu bringen.

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„Wir stimmen Ihnen zu, dass dies nur ein erster Schritt sein kann und wir in kommunaler Zuständigkeit allein die aktuellen Probleme nicht lösen können“, heißt es in dem Antrag weiter, „aber wir möchten gemeinsam mit der Verwaltung alle uns möglichen Maßnahmen ergreifen, damit sich die Ennepetalerinnen und Ennepetaler in jedem Stadtteil sicher fühlen können.“

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Im Rathaus stoßen die Ratsvertreter auf offene Ohren. „Wir können sicher nicht über mangelnde Arbeit für den Ordnungsdienst klagen. Insofern würden wir es begrüßen, wenn wir zwei weitere Kräfte hinzubekommen“, meinte der Erste Beigeordnete Dieter Kaltenbach auf Nachfrage dieser Redaktion. Er betonte, dass die Besetzung der Stellen nicht ganz einfach sein werde. „Da wir sie aktuell nicht im Stellenplan haben, müssten wir sie zunächst zeitlich befristen – wobei wir bei nachgewiesener Eignung eine Entfristung in Aussicht stellen könnten“, so Kaltenbach. Auch müsse man erst einmal Menschen finden, die im Wechseldienst tätig sein wollen, zudem sei die Bezahlung „nicht so megaattraktiv.“ Er sei dennoch guter Hoffnung, dass es Interessenten geben werde, meinte der Beigeordnete. Mit einer allzu schnellen Stellenbesetzung dürfe man aber nicht rechnen. Zwar glaube er, dass man sich mit dem Personalrat auf eine kurzfristige Ausschreibung verständigen könnte, doch seien gegebenenfalls Kündigungsfristen zu beachten und eventuell noch notwendige Schulungen durchzuführen.