Schwelm. Verkauf, Reparatur, Beratung, E-Bike, Bio-Bike – all das gibt es bei der Firma Bicicli aus Berlin, die ihre erste Filiale in Schwelm eröffnet hat.
Auf den ersten Blick mag es unlogisch erscheinen: ein Schwelmer Autohaus, das den Ausbau der nachhaltigen Mobilität vorantreibt, obwohl das Tagesgeschäft nach wie vor größtenteils aus dem Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotor besteht.
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Direkt neben dem Hauptsitz von Tepass und Seitz, auf dessen Ausstellungsflächen sich ein Verbrenner neben den anderen reiht, entsteht etwas Neues. Den Fuhrpark des Autohauses in der Berliner Straße 60-68, erweitert in einem eigenen Gebäude eine Fahrradflotte. Das Angebot ist wie unter den Autos breit gefächert.
Tepass Bike – Bicicli Schwelm erweitert das Angebot auf „Mobilität auf allen Rädern“, wie es Barbara Lusebrink, Vorstandsmitglied des Autohauses und Marketingleiterin, erklärt. Das Konzept kommt aus Berlin. Als erster Franchisepartner von Bicicli Berlin öffnet die Filiale in Schwelm, zunächst an der Berliner Straße, bevor sie in den Bahnhof nach seiner Sanierung ziehen soll, den ebenfalls Tepass und Seitz gekauft hat.
Der Store in Schwelm ist aber keinesfalls wie in Berlin: Konzept und Einrichtungsstil mit modernen Möbeln und Raumgestaltung, sowie die große Ausstellungsfläche, kommen zwar aus der Hauptstadt. Eingekauft wird aber selbst. So wird das Angebot auf die regionalen Bedürfnisse zugeschnitten, denn anders als in Berlin liegt hier auf der Strecke der ein oder andere Berg. Da ist es naheliegend, dass vor allem E-Bikes Verkaufsschlager sind. „Das E-Bike ist schon lange nicht mehr verpönt“, berichtet Lusebrink.
Traumrad nach allen Bedürfnissen
Die nachhaltige Mobilität auf zwei Rädern deckt mit dem breiten Angebot eine Vielzahl an Bedürfnissen ab. Ob für Sport oder Transport, vom kleinen Faltrad für den kurzen Weg zum Bahnhof über Mountainbikes und Rennräder für Sport und Freizeit, Treckingräder bis zum Lastenrad für großen Transport und Familien ist alles dabei.
Wie bei den Autos auch gibt es Qualität aus Deutschland zu erwerben. Mit Fabrikaten aus Deutschland von Marken wie Riese & Müller, Schindelhauer und Qio bietet Tepass Bike hochwertige Räder an. Neben den deutschen Marken finden auch internationale Top-Hersteller Platz, wie BMC aus der Schweiz und Gazelle aus den Niederlanden. Zubehör von Abus aus Wetter und Giro runden das Portfolio ab.
Das Traumrad hat natürlich seinen Preis. „Mit unseren Leasingmodellen wollen wir jedem die Möglichkeit bieten, an nachhaltiger Mobilität teilhaben zu können“, erklärt Barbara Lusebrink. Für das Dienstradleasing besteht ein eigenständiges Kooperationsangebot mit Bicicli Eleasa. Des Weiteren arbeitet der Fahrradladen mit den reinen Vermittlungsplattformen „Lease a bike“, einem Tochterunternehmen der Bike Mobility Service GmbH, die in einer Vertriebskooperation mit der Volkswagen Finanzdienstleistung steht, und „Job Rad“ zusammen. Über diese Plattformen können Unternehmen für ihre Angestellten Leasingverträge abschließen und über die Entgeltumwandlung beziehungsweise Sachbezug attraktive steuerliche Förderungen gelten lassen.
Neben dem Verkauf und Vermitteln von Rädern, betreibt der Fahrradladen auch seine eigene Werkstatt. „In der Werkstatt war sofort viel los“, erzählt Lusebrink, denn anders als viele anderen Fahrradläden reparieren sie nicht nur die über den Laden verkauften Räder. Jeder kann sein Rad bringen.
Zurzeit befindet sich das Ladenlokal noch neben dem Autohaus. Die Einrichtung ist allerdings flexibel und sofort verlegbar, sobald der Umbau des Schwelmer Bahnhofs, der irgendwann einmal zum Knotenpunkt der nachhaltigen Mobilität umgebaut werden soll, fertiggestellt ist.
Blaue Kurve steht für nachhaltig
Bei genauerem Betrachten wird deutlich, dass es kein Widerspruch ist, wenn Autohäuser in das Fahrradgeschäft einsteigen.
Blaue und rote Kurve – die Mobilität wandelt sich. Aus diesem Grund verfolgt das Autohaus Tepass seit einigen Jahren eine neue Strategie. Mit dem zunehmenden Klimabewusstsein und dem angestrebten Verbrenner-Aus im Jahr 2035 wächst die Nachfrage nach nachhaltiger Mobilität. Die rote Kurve befasst sich weiterhin mit dem klassischen Verbrenner, die blaue Kurve mit nachhaltigen Transportmöglichkeiten. Darunter fällt auch der Transport mit dem Zweirad. „Wir sind Mobilitätsanbieter und dazu gehört die Mobilität auf allen Rädern“, erklärt Barbara Lusebrink. Durch das E-Bike sei ein neuer Blick auf das Rad gefallen.
In der bürgerlichen Gesellschaftsschicht vollzieht sich ein Wandel: das große Auto, der Sportwagen, der SUV sind keine Statussymbole mehr. Das Fahrrad, E-Bike oder Lastenrad sind längst daneben salonfähig geworden.
Das letzte Stück auf dem Weg zur Arbeit mit dem Klapprad aus dem Kofferraum fahren oder bequem ohne Zusatzticket in der Bahn mitnehmen. Das Fahrrad ist eine praktische Ergänzung. Neben dem Klimaschutz leiste man so auch seiner eigenen Gesundheit einen Beitrag, sagt Barbara Lusebrink,
„Mobilität ist Freiheit“, bringt sie es aus ihrer Sicht auf den Punkt. Diese Freiheit dürfe nicht durch das Verbrenner-Aus eingeschränkt werden. Trotzdem müsse der Autoverkehr dort eingeschränkt werden, wo es gehe, und dafür biete sich das Rad als Transportmittel an. „Die Mischung macht’s“, verdeutlicht Lusebrink die pragmatische Verbindung von Auto- und Radverkehr.
Um vom Auto auf das Rad umsteigen zu können, müsse ein flexibler Rahmen geschaffen werden. Dazu gehörten beispielsweise Radwege und flexible Arbeitszeiten. „Mit einer Auswahl attraktiver Angebote“ und „bezahlbarer Flexibilität“, wolle man seinen Beitrag zu einer nachhaltigeren Mobilität leisten, erklärt Barbara Lusebrink.
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