Gevelsberg. Neueröffnung in der Gevelsberger Innenstadt. Ali Hajiyer eröffnet einen Barber-Shop. So will er sich gegen die große Konkurrenz durchsetzen.
Goldene Waschbecken, schwarze Möbel, ein einladendes Sofa: Dieses neue Geschäft sollte besonders sein. Ali Hajiyer hat sich schon einmal als Barbier selbstständig gemacht. Das war 2016 in Ennepetal. Doch dann kam Corona. Das Geschäft geriet in Schieflage, er musste schließen. Zweieinhalb Jahre später wagt er es noch mal. In einer neuen Stadt, wieder mit einem eigenen Friseur-Geschäft. Der Name „Barbier Ali“ ist geblieben und auch viele seiner Kunden von damals sind wieder da.
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Thomas Sarchiello sitzt auf dem Friseurstuhl. Schon in Ennepetal sei er Stammkunde gewesen, jetzt in dem neuen Ladenlokal an der Mittelstraße 74 in Gevelsberg ist er es wieder. Weil Ali Hajiyer sein Handwerk beherrsche, er sich wohl fühle und richtig entspannen könne. Der 33 Jahre alte Friseurmeister pinselt die Wangen seines Kunden ein, dann nimmt er das Messer. Danach wird der Bart getrimmt, anschließend ist die Pflege dran. „Auch Männer wollen beim Friseur entspannen“, sagt Ali Hajiyer. Abschalten und danach wieder gut aussehen: Thomas Sarchiello nimmt dafür auch einige Kilometer Fahrt in Kauf, alle seine Brüder sind ebenfalls regelmäßig Gast in dem Barbershop.
Stammkundschaft ist mitgekommen
Auf der Mittelstraße gibt es einige Barbiere. Wie Ali Hajiyer trotzdem überstehen will trotz der großen Konkurrenz? „Ich setze auf Mund-zu-Mund-Propaganda“, und meint Kunden wie Thomas Sarchiello. Als dieser hörte, dass Ali Hajiyer in Gevelsberg ist, sei er mit ihm mitgekommen. Viele andere hätten das auch getan. Seit 16 Jahren arbeitet Ali Hajiyer in der Region als Friseur, habe sich einen treuen Kundenstamm aufgebaut.
Und die Lage an der Mittelstraße sei einfach super. Schon lange habe er davon geträumt, in Gevelsberg einen Laden zu eröffnen, doch er habe nichts gefunden. Also entschied er sich für Ennepetal und die Voerder Straße. Zuerst war auch alles ok, „es war schon immer mein Wunsch, einen eigenen Laden zu haben“, sagt er. Die Pandemie unterbrach jedoch seine Zukunftspläne. Er arbeitete erst einmal wieder als Angestellter, bis er den zweiten Versuch startete – dieses Mal in Gevelsberg.
Kaltes Wasser und Seife
Als er dieses Ladenlokal sah, musste er zugreifen. Parkplätze hat er auch direkt vor dem Laden für seine Kunden gemietet. „Hier ist so viel los, es macht riesig Spaß“, sagt er. Noch sind die Räume ein Tick zu groß, aber die 90 Quadratmeter bieten Platz für mehr. Noch macht der gebürtige Aserbaidschaner alles alleine. Sein Wunsch ist es aber, Mitarbeiter einzustellen, größer zu werden. Das Handwerk hat er von klein auf gelernt, ist Meister in seinem Fach. „Mein Traumjob“, wie er sagt. Er habe Spaß daran, die Menschen zu frisieren, sich um die Bärte zu kümmern. „Nicht nur Frauen wollen gut aussehen“, sagt der 33-Jährige und lacht.
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Was das beste Mittel ist, um den Bart gut zu pflegen? Kaltes Wasser und Seife, am besten aus Arganöl, sagt der Fachmann. Gut duftende Produkte, weiche Handtücher, eine entspannte Atmosphäre: „Das war jetzt richtig entspannend“, sagt Thomas Sarchiello, als er fertig frisiert ist. Heißwachs hat Ali Hajiyer auch im Angebot. Für die Augenbrauen, für all die Haare, die Mann nicht haben will. „Wer schön sein will, muss leiden“, sagt Ali Hajiyer. Seine Kunden sind ausschließlich Männer.
Der Laden Barbier Ali an der Mittelstraße 74 ist von Montag bis Freitag von 8.30 bis 18.30 Uhr geöffnet, Mittwoch ist Ruhetag. Samstag ist der Friseur von 8 bis 13 Uhr geöffnet. Kunden benötigen einen Termin vorab, nur samstags ist ein Besuch ohne vorherige Anmeldung möglich.