Schwelm. Zahlreiche Kennzeichen wurden in der Schwelmer Innenstadt notiert. Droht jetzt jedem davon ein Knöllchen? Die Stadt erklärt die Gründe.

In der vergangenen Woche ist es dem einen oder anderen Schwelmer vielleicht bereits aufgefallen: Zahlreiche Kennzeichen von Fahrzeugen, die in der Stadt abgestellt waren, wurden notiert. Jedoch nicht vom Ordnungsamt, um Knöllchen auszustellen, sondern von Mitarbeitern des Büros für Stadt- und Verkehrsplanung (BSV). So soll ein aktueller Überblick über die Auslastung der Stellplätze in der Innenstadt geschaffen werden, erklärt Heike Rudolph, Pressesprecherin der Stadt Schwelm, auf Nachfrage der Redaktion.

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Die Erhebung eines aktuellen Bildes der Parksituation in der Schwelmer City geht auf das Parkraummobilitätskonzept (PMK) zurück, das derweil erarbeitet wird, berichtet die Pressesprecherin weiter. Im April dieses Jahres fand diesbezüglich erneut ein Workshop mit Bürgerbeteiligung im Rathaus statt. Diesen gab es bereits ein Mal im Sommer 2021, doch das Interesse sei so groß gewesen, dass die Stadt eine zweite Veranstaltung ins Leben rief. Zudem seien die damaligen Anregungen aus der Bevölkerung in das bisherige Konzept eingearbeitet worden. Nun sollte mit Blick auf die Handlungsfelder des Konzepts (wir berichteten) eine weitere Diskussions- und Gesprächsrunde stattfinden. Denn die Stadt peilt an, das Konzept noch zu Beginn dieses Herbstes fertiggestellt zu haben. Zur Erinnerung: Die Handlungsfelder gehen aus den entsprechenden Leitzielen des Parkraum- und Mobilitätskonzepts hervor. Diese wurden in mehreren Diskussionsrunden mit Vertretern der Lokalpolitik sowie Akteuren der Stadtgesellschaft gemeinsam erarbeitet.

Ergebnis liegt noch nicht vor

Nachdem der zweite Bürgerworkshop am 19. April stattgefunden hatte, griff Bürgermeister Stephan Langhard die Veranstaltung bereits in politischen Sitzungen auf. Sie sei ein Erfolg gewesen, es habe zahlreiche fundierte und gute Gespräche, Anregungen, Ideen sowie auch Diskussionen gegeben. Das Konzept (PMK) soll Ende Herbst vor allem darstellen, wie künftig der Verkehr und das Parken in der Innenstadt aussehen. Dabei geht es nicht nur um Autos und dessen Stellplätze. Auch der öffentliche Nahverkehr, Fahrradfahrer sowie Fahrradwege und weitere Themen stehen hierbei im Fokus.

Den Bürgerinnen und Bürgern, die am Workshop im April teilgenommen haben, sei jedoch ein Aspekt enorm wichtig gewesen: Die Auslastung der Stellplätze. Denn immer wieder wird die Parksituation in der Innenstadt zum Thema. „Dort wurde von Bürgern die Bitte geäußert, die Zahlen zur Auslastung der Stellplätze in der Innenstadt noch einmal nach zu erheben, weil die ursprüngliche Erhebung während der Coronazeit stattgefunden hatte und man nun im Zweifel darüber sei, ob diese Auslastungszahlen auch nach Corona noch vergleichbar seien“, erklärt Heike Rudolph dazu.

Zudem äußerten die Bürger die Bitte, diese „Parkraumnachfrageerhebung“ an einem Markttag durchzuführen. Dem Wunsch wurde nachgegangen. Das beauftragte Büro BSV hat diese am vergangenen Dienstag, 13. Juni, durchgeführt und diesbezüglich auch Kennzeichen erfasst. Ein Ergebnis erwarte man in Kürze, derweil liegt es noch nicht vor, berichtet die Stadtpressesprecherin.

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Daniela Weithe vom Schwelmer Stadtmarketing und der Schwelmer Werbegemeinschaft hat ebenfalls am Bürgerworkshop teilgenommen und findet die Maßnahme, eine aktuelle Erhebung der Situation durchzuführen, sinnvoll. „Auch den Bürgerworkshop fand ich ziemlich gut, man musste sich natürlich auch erst einmal reindenken, um zu wissen, was schon passiert ist. Dann musste man überlegen, wo man zustimmt und wo es andere Meinungen gibt.“

Corona habe in ihren Augen – genau so wie in denen vieler weiteren damaligen Teilnehmer – Auswirkungen gehabt. Wie es nun mit der Parkplatzsituation weitergeht, wie es um die Auslastung, Dauerparker und die bekannten „Parkscheibendreher“ steht, bleibt noch mindestens bis zum vorliegenden Ergebnis fraglich.