Gevelsberg. Kommt der Blitzer oder nicht? Die Stadt Gevelsberg sagt: Die Eichholzstraße bekommt eine fest installierte Radarfalle. Es dauert aber noch.

Nachdem zwischenzeitlich unklar war, ob die Eichholstraße in Gevelsberg einen fest installierten Blitzer bekommt, erklärte die Stadt Gevelsberg vor ein paar Tagen, dass der Starenkasten „beschlossene Sache“ ist. Nach mehreren schweren und teils tödlichen Unfällen im Einmündungsbereich zur Berchemallee soll Rasern auf der Strecke so Einhalt geboten werden. Das hat eine Unfallkommission entschieden.

Zur Erinnerung: In der Vergangenheit war der Blitzer schon einmal angekündigt worden. Später hieß es, dass zunächst weitere Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt werden sollten. Die Stadt Gevelsberg äußerte sich nun auch zu Vorschlägen, die sie nach einem Beschluss des Stadtrats auf Betreiben der CDU-Fraktion in die Kommission einbringen sollte: „Viele andere Maßnahmen, wie beispielsweise die Installation eines Stop-Schildes oder bauliche Veränderungen im Einmündungsbereich, wurden von den Mitgliedern der Unfallkommission als ungeeignet bewertet, da sie keine wirkliche Erhöhung der Sicherheitslage bewirken können.“

Diese Redaktion hatte kurz zuvor darüber berichtet, dass der Ennepe-Ruhr-Kreis – neben der Stadt Gevelsberg Mitglied besagter Unfallkommission – laut eigener Aussage keine Kenntnis über die gemachten Vorschläge hatte.

Extrem überhöhte Geschwindigkeit

„Die Installation einer stationären Messstelle (sogenannter ,Starenkasten’) stellt sich als einzig wirksame Maßnahme dar, um den immer wieder stark bis teilweise extrem überhöhten Geschwindigkeiten einzelner Verkehrsteilnehmer im Einmündungsbereich Eichholzstraße/Berchemallee wirksam zu begegnen“, so die Stadt Gevelsberg. „Sie ist daher von der Unfallkommission einstimmig bereits in der Sitzung 2022 beschlossen worden.“

Die Gevelsberger CDU-Fraktion hatte sich vor etwas mehr als einem Jahr per Antrag dafür stark gemacht, den Zubringerbereich von der Berchemallee auf die Eichholzstraße mit einem Stop-Schild zu versehen und die Einmündung zu verengen, so dass nicht mehr zwei Fahrzeuge nebeneinander dort stehen können. Die Stadt bekam den Auftrag, dies in die Unfallkommission einzubringen.

„Insbesondere der Straßenbaulastträger, Landesbetrieb Straßen NRW, hat durch seinen Vertreter darauf hingewiesen, dass die Sichtbeziehungen im Kreuzungsbereich in beide Richtungen der Eichholzstraße sehr viel besser sind, als dies an vielen anderen vergleichbaren Landesstraßen seines Verantwortungsbereichs der Fall sei“, heißt es dazu aus dem Gevelsberger Rathaus.

Blitzer frühestens im Jahr 2024

Zudem habe eine konkrete Analyse der zurückliegenden Unfälle eindeutig ergeben, dass weder die Qualität der Sichtbeziehungen noch die technische/bauliche Ausgestaltung des Kreuzungsbereiches unfallursächlich gewesen seien, sondern ausschließlich die überhöhte Geschwindigkeit der auf der Eichholzstraße geradeaus fahrenden Verkehrsteilnehmer. „Mit einer fest installierten Messstelle werde sich dauerhaft und nachhaltig die erforderliche Reduzierung der Geschwindigkeiten im Kreuzungsbereich erreichen lassen. Bereits jetzt zeigten regelmäßig eingerichtete, mobile Messstellen diesen wünschenswerten Effekt“, zitiert die Stadt weiter.

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Die Kosten für die Planung und Errichtung einer fest installierten Messstelle wolle die Kreisverwaltung laut ihrer Vertreter in diesem Jahr in den Haushalt des Ennepe-Ruhr-Kreises für das Jahr 2024 einbringen, um nachfolgend mit der Ausschreibung und Vergabe des Projektes beginnen zu können. Bis zur endgültigen Installation sollten die häufigen mobilen Messungen in dem Gefahrenbereich bewährterweise fortgesetzt werden.

Die Polizeibehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises hatte die Kreuzung Eichholzstraße/Berchemallee in ihren Pool von mobilen Geschwindigkeitsmessungen aufgenommen, nachdem zuletzt im Frühjahr 2022 dort ein junger Motorradfahrer tödlich verunglückt war. Bezüglich des festen Blitzers hatte der Kreis auf Nachfrage der Redaktion am 30. Mai mitgeteilt: „Dem Ennepe-Ruhr-Kreis wurde aufgegeben, zu prüfen, ob und gegebenenfalls wo eine solche Anlage installiert werden sollte. Diese Prüfung läuft aktuell noch.“